Im Prozess der Ortsplanungsrevision in Nottwil läuft seit dem 4. Juni und noch bis am 5. Juli die öffentliche Auflage. Aufgrund der Vorgaben von Bund und Kanton gebe es mehr Typen bei den Wohnzonen, sagte Ortsplaner Romeo Venetz. «Der Zonenplan ist somit kleinteiliger als früher.» Das Ziel der Revision geht in Richtung innerer Verdichtung. Dafür bieten sich Kapazitäten in erster Linie entlang der Kantonsstrasse, aber auch in der Kernzone des Dorfs. Nach Auskunft von Romeo Venetz rechnet man in Nottwil für die nächsten 15 Jahre theoretisch mit 350 zusätzlichen Einwohnenden.
Ein Thema war die Gewässerraumausscheidung, die Nottwil nochmals vornehmen muss, obwohl man diese in zwei Teilprojekten bereits umgesetzt hatte. Grund ist eine Praxisänderung des Kantons, die breitere Gewässerräume bei Reservatszonen entlang des Sees vorsieht. «Das ist tatsächlich unschön und kam auch für uns überraschend», kommentierte Romeo Venetz.
Nottwil ist eine sogenannte Kompensationsgemeinde. Das heisst, will man irgendwo einzonen, muss andernorts eine gleich grosse Fläche ausgezont werden. Dies zeigt sich beispielsweise auch exemplarisch im Bühlwäldli, wo der FC Nottwil aufgrund der Platzknappheit einen neuen Allwetterplatz plant. Im Gegenzug soll beim Fussballplatz Seeblick eine Auszonung erfolgen. Eine Frage aus dem Plenum kam zum alten Fussballplatz Seeblick auf. Dort geniesse man eine Bestandesgarantie bis spätestens 2030, informierte Gemeindepräsident Walter Steffen. Das weitere Vorgehen müsse man aber noch mit dem Fussballclub diskutieren.
Nebst weiteren Detailfragen zur doch komplexen Angelegenheit der Ortsplanungsrevision sorgte sich Angela Lüthold um einzelne Quartiere, die von grösseren Auswirkungen wegen der Innenverdichtung betroffen sein dürften. «Ich zweifle etwas, ob man genügend auf die Grundeigentümer Rücksicht genommen hat», hielt Lüthold fest. Romeo Venetz konnte aber insofern beruhigen, als dass Nottwil keine Rückzonungsgemeinde sei, bei denen Grundeigentümer viel stärker betroffen seien. Nottwil entwickle seine Siedlung dort, wo gute Erschliessungen an zentraler Lage vorhanden seien. Am Ende der Veranstaltung merkte man, dass wohl noch einige Fragen und Unsicherheiten vorhanden sind, bildete sich doch an den Tischen der Zuständigen kleine Menschentrauben. Nach Ablauf der Einsprachefrist am 5. Juli wird die Gemeinde im Sommer Einspracheverhandlungen führen. Gemäss Walter Steffen sieht der Gemeinderat vor, im Herbst dieses Jahres mit der totalrevidierten Ortsplanung vor die Gemeindeversammlung zu treten. Im guten Fall seien die neuen Bestimmungen dann Ende Jahr in Kraft, allenfalls auch erst im Frühling 2024, sagte Steffen.
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