Traditionsgemäss zog am Bärzelistag der Zunftrat mit Gefolge begleitet von der Musikgesellschaft Hildisrieden (MGH), die einen flotten Marsch spielte, vom Schulhaus zum Gasthaus Roter Löwen. Zwischen den Musikstücken der MGH las der Zunftweibel Armin Hurni den Wachruf zur Fasnacht 2022, alle wussten nun, die närrische Zeit wird gestartet.
Im Löwensaal begrüsste Präsident Oliver Rüttimann die 96 zünftigen Männer. Da im letzten Jahr, kein Bot stattgefunden hat und auch kein neuer Zunftmeister inthronisiert wurde, blickte er auf zwei Jahre mit einigen Höhepunkten zurück. Ein Highlight war sicher die Weihe der neuen Fahne am 10. Oktober 2021.
Der Präsident kündete seinen Rücktritt aus dem Vorstand an. Er war ab 2005 sieben Jahre Bannerherr und von 2012 bis heute erfolgreicher Präsident. Sein Grundsatz war immer: Offen sein für Neues und zur guten Tradition Sorge zu tragen. Der sehr lange dauernde Applaus bewies, dass sein ausserordentliches Engagement sehr geschätzt wurde. In seine Fussstapfen wird der jetzige Bannerherr, Georg Rüttimann, gestellt. Die Lücke im Zunftrat wird Roland Disler, aktiver Landwirt im Bäseris stopfen.
Nun kam Spannung auf im Saal. Es war Zunft-Sketch-Zeit. Die Zunfträte spielten eine Sitzung des «Zunftmeisterfindungskomitees». Sie diskutierten das Vorgehen und erwähnten valable Kandidaten. Als sie nicht mehr weiterkamen rief man den verstorbenen Wahrsager Mike Shiva in seinem speziellen Outfit zu Hilfe. Als er mit mystischen Geistriten aus seiner Auswahl die gespannten Zuschauer auf eine Fährte führte, wurde er von der himmlischen Stimme zurückgerufen. Dann kam die Idee, dass der Wätterschmöcker Sandstrahler Suter, der letztes Jahr gestorben ist, helfen könnte. Auch er konnte mit seiner «Hampeissi-Näscht» -Suche auch nichts Sinnvolles ausrichten. Und die Bearbeitung des «Zältlers» von Hildisrieden mit einem externen Mediator brachte nichts. Mit der Schlussrede des Vizepräsidenten Adi Jund war klar, dass sich kein Kandidat herauskristallisierte.
Präsident Oliver Rüttimann meinte klärend: «Ja so ist es nun. Da der Fasnachtsumzug wieder nicht stattfinden kann, die Dorffasnacht, der zunftmeisterliche Schul- und Heimbesuch noch keine Bodenhaftung haben, ist niemand würdig das Amt des Zunftmeisters zu übernehmen und wir wollen auch keinen dazu überreden. Treten wir halt, wohl oder übel, in ein zunftmeisterloses Jahr ein.» Das ist erst einmal vorgekommen, im Seuchenwinte 1965/66, als das ganze öffentliche Leben auf Sparflamme lief. Disler Fritz war damals der 29. Zunftmeister.
Der Statthalter Georg Wieser hatte nun die unangenehme Aufgabe nach zwei Jahren Amtszeit den Zunftmeister Jakob von der Ă–li zu entmachten. Die Insignien, den Hut des Stolzes, das Szepter der Macht und die Kette der Zusammengehörigkeit werden nun fĂĽr ein Jahr an den Zunftmeister-Insignienständer gehängt. Als Trost bekam Jakob II die Altzunftmeister-Medaille und wurde in den Statthalter-Status versetzt.Â
Bevor man zur Darbietung der LĂĽĂĽtertĂĽter und ein paar Kaffee Schnaps ins Freie ging, äusserte sich der abtretende Zunfmeister noch einmal und ermahnte die Zunftmänner, sich bei den Partnerinnen zu bedanken fĂĽr ihre geschätzte Mithilfe und die «RĂĽckenfreihaltung» fĂĽr die Zunfteinsätze.               Â
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