Geladene Gäste und Besuchende liessen sich vom musikalisch umrahmten und von Reden geprägten Anlass unterhalten. Als Ehrengast trat Bundesrat und Aussenminister Ignazio Cassis auf. Er sorgte für lustige Momente, etwa als er Bezug auf die Fahne des Zentralschweizerischen Jodlerverbands nahm, auf dem auch das Wappen des Tessins zu sehen ist. «Ich bin stolz, dass zumindest bei den Jodlern das Tessin zur Zentralschweiz gehört.»
Das Jodeln bezeichnete Ignazio Cassis als eines der Erfolgsrezepte der Schweiz. «Alle müssen aufeinander achten, den anderen zuhören, sich gegenseitig verstehen und sich anpassen für eine harmonische Balance», sagte er. Das sei wie in der Diplomatie. Weiter habe er auch gehört, dass Jodeln den gleichen Antistresseffekt aufweise wie Yoga. «Jodeln und Yoga, das wäre dann Yogeln», sagte der Magistrat, und erntete dafür erneut Lacher. Und schon habe man wieder ein neues Schweizer Rezept für eine bessere Welt gefunden. Sämi Studer, der zusammen mit Susanne Duss-Roos den Festakt humorvoll moderierte, meinte daraufhin, er wünsche schon jetzt an der nächsten Bundesratssitzung viel Vergnügen beim Yogeln, sollten sich die Sieben nicht einig sein.
Vor Ignazio Cassis und den weiteren Rednern hatten sich der Leiter der katholischen Pfarreien Sempach und Eich, Franz Zemp, und der reformierte Sempacher Pfarrer mit einem Wort zum Sonntag an die Leute gewandt. Die «Biichthüsli-Bar» der beiden Pfarreien war sehr beliebt am Jodlerfest. Franz Zemp sorgte für viel Heiterkeit: «Ich hätte nie gedacht, dass so viele beichten möchten.» Das habe aber wohl damit zu tun, das man ein Ort Suche, wo man mit jemandem reden und Vertrauensvolles übergeben könne.
Er lobte das Jodlerfest, das eine wunderbar himmlische Stimmung nach Sempach geholt habe. Deshalb habe man auch kurzerhand ein 11. Gebot geschaffen: «Du sollst jodeln.» Dieses Zusammenwirken und die Lebensfreude gelte es hinauszutragen in den Alltag, um Energie und Kraft zu schöpfen. Auch habe man mit dem Jodlerfest die Bibel übertroffen. Am Fest würden 30 Hektoliter Bier benötigt. «Als Jesus Wasser in Wein verwandelte, waren es lediglich 12 Krüge.»
Hans Weber nahm den Begriff der Heimat auf, im Diesseits, aber auch am Ende des Lebenswegs, bei dem die Bibel von einer ewigen Heimat spreche. «Ich weiss nicht, was auf der anderen Seite sein wird, doch ich glaube daran, dass Gott beim Übergang über die Brücke helfen wird.» Doch bis dahin drehe man hoffentlich noch lange seine Runden. «Ich wünsche uns allen eine schöne Wanderung durchs Leben, zu guten Aussichtspunkten, Begegnungen mit lieben Leuten wie am Jodlerfest und Pausen zum Nachdenken, was uns wirklich zufrieden macht», schloss Hans Weber.
Auch der Präsident des Zentralschweizerischen Jodlerverbands und Präsident des Jodelclubs Sempach, Adrian Schöpfer, nahm den Begriff der Heimat auf und lobte die positive und berührende Wirkung des Jodelns, Alphornblasens und Fahnenschwingens. Regierungsrat Fabian Peter, der am Sonntag seinen letzten Tag als Regierungspräsident genoss, sagte, dass die am Jodlerfest in Sempach erlebte Stimmung eigentlich gar nicht in Worte zu fassen sei. Auch schöpfe man viel Energie aus dem Singen. Und die Vereine lebten mit ihrer Kameradschaft Werte wie Teamgeist, Toleranz und Kompromissbereitschaft.
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