Es herrschte reges Treiben im und ums Stadtschulhaus am Mittwochnachmittag vergangene Woche. Rund 110 Kinder der ersten und zweiten Klasse präsentierten ihren Mamis, Papis, Geschwistern, Grosseltern und Freunden voller Stolz ihre Kunstwerke, die sie während den drei Projekttagen selbst gebastelt und gemalt haben. In ihrem künstlerischen Prozess begleitet haben sie ihre Lehrpersonen sowie der Sempacher Künstler Urs Heinrich. Er habe den Schülerinnen und Schülern Impulse gegeben und sei ihnen zwar stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden, trotzdem aber habe er grossen Wert darauf gelegt, ihnen bei der Ideenfindung und ihrem anschliessenden Handwerk Freiraum zu lassen. «Es ist wichtig, dass die Ideen von innen nach aussen gelangen. Kunstwerke entstehen aus dem Herzen und den Händen», so Heinrich.
Kunstvolles Recycling
Die Künstlertage fanden unter dem übergreifenden Jahresmotto der Schule «zäme boue – zäme wachse» statt. Was die Kinder schlussendlich gestalteten, war ihnen selbst überlassen. Das verwendete Material wurde entweder von zu Hause mitgebracht oder aber gemeinsam gesammelt. So wurden ganze Kisten mit Tann- und Korkzapfen, WC-Rollen, Steichhölzern, Eicheln, Brauseröhrchen, Wolle, Federn, Holzresten oder kleineren Alltagsgegenständen gefüllt und anschliessend in Kunstobjekte umgestaltet. Entstanden sind Miniatur-Bauernhöfe mit Bäumen aus alten Nespressokapseln, kleine Autos aus Holz mit Korkrädern, fliegende Fische aus leeren Waschmittelbehältern und vieles mehr.
Wertvoller Zuspruch
Nachdem die Eltern und Angehörigen die Kunstwerke ihrer Sprösslinge an der Vernissage begutachtet hatten, folgte der offizielle Teil bei herrlichem Frühlingswetter draussen vor dem Schulhaus. Nach einer kleinen Ansprache von Urs Heinrich und Brigitte Lussi, Klassenlehrerin PS 2a, getrauten sich auch fünf mutige Schülerinnen und Schüler, vor die zahlreich erschienenen Vernissagebesucher zu treten und liessen sie dabei an ihren Erlebnissen und Erfahrungen während der Projekttage teilhaben. Besonders der Besuch im Atelier von Urs Heinrich zu Beginn der Projekthalbwoche schien den Kindern gefallen zu haben. Auch schätzten sie ihre künstlerische Freiheit und den für einmal etwas anderen Unterricht. Dass man von den Eltern einen enorm grossen Zuspruch in Form von Neugierde und zahlreicher Anwesenheit an der Vernissage spüren konnte, freute Urs Heinrich sehr: «Wertschätzung und Interesse sind für einen kleinen Menschen ungeheuer wichtig und bekräftigend!»
Zum Schluss bewiesen die Kinder, dass sie nicht nur künstlerisch, sondern auch gesanglich einiges drauf haben. Mit ihrem «Lied für die Künstlertage» zauberten sie allen Anwesenden ein Lächeln aufs Gesicht, denn mit ihren Worten trafen sie sprichwörtlich den Nagel auf den Punkt: «Wärche, baschtle esch e cooli Sach, wöu das üs so rechtig glöcklech macht. Gschpörsch du ou dä wonderbari Flow? Idee, do semmer vou. Idee send guet und Idee, die gänd üs frösche Muet. Könstler wärde, das wär werkli zwäg, muesch halt si, es bere betzli schräg!»
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