Einen Aufwandüberschuss von rund 549’000 Franken: Von diesem Abschluss der Erfolgsrechnung geht die Stadt Sempach im nächsten Jahr aus. Die Investitionsrechnung zeigt Bruttoinvestitionen von rund 4,47 Millionen Franken. Mit drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen sagten die 101 Stimmberechtigten (Stimmbeteiligung 3,7 Prozent) dazu Ja am Donnerstagabend vor einer Woche, 30. November, in der Festhalle Seepark. Sie senkten auch den Steuerfuss von aktuell 1.75 Einheiten auf 1.70 Einheiten im 2024, womit die Stadt nun erstmals leicht unter dem kantonalen Durchschnitt auftaucht.
Wie Finanzvorsteher Marcel Hurschler ausführte, verfolge die Stadt Sempach auch weiterhin das Ziel, das Eigenkapital zu erhöhen, um künftige Investitionen tragen zu können und möglichst wenig auf Fremdfinanzierung zurückgreifen zu müssen, um die Pro-Kopf-Verschuldung im Griff zu behalten. Er liess auch schon durchblicken, dass man im laufenden Jahr mit einem Gewinn von rund einer Million Franken rechnet – budgetiert worden war ein Verlust von 568’000 Franken. Somit bestätigt sich der Trend der vergangenen Jahre, dass Sempach immer besser abschliesst als im Budget veranschlagt.
Vor der Abstimmung hatten sich die Ortsparteien noch kurz zur Finanzlage der Stadt geäussert. So sagte Alban Haas seitens der FDP, dass man der im Finanzplan angedeuteten postwendenden Steuerfusserhöhung im 2025 wieder auf 1.75 Einheiten nur zustimme, falls die Rechnung 2023 auch tatsächlich einen Verlust aufweise. Das Eigenkapital, das aktuell bereits bei 21,2 Millionen Franken liege, gebe in der FDP immer wieder zu reden, und man wittere deswegen reduzierten Sparwillen beim Stadtrat und die Gefahr von «unnötigen Investitionen». Laut Peter Künzli fordert auch die Mitte, dass der Stadtrat «alles Notwenige unternimmt, damit der Steuerfuss ab 2025 nicht wieder steigt.» Die SP Sempach findet aber grundsätzlich Steuersenkungen «keine gute Idee», wie deren Co-Präsident Andri Hummel erläuterte. Man solle das Geld lieber investieren, beispielsweise in die von Vereinen schon länger geforderte Sanierung der Turnhallen Turmatt und Rank.
Ohne Gegenstimme genehmigt wurde im Weiteren die Teilrevision der Gemeindeordnung. Damit führt Sempach eine Controllingkommission ein und beauftragt eine externe Revisionsstelle damit, ihre Rechnungen zu prüfen.
Die Uhr war schon etwas vorgerückt, als Hanspeter Achermann im Mittelpunkt der Gemeindeversammlung vom 30. November stand. Der ehemalige Sozialvorsteher war per Ende August dieses Jahres nach siebenjähriger Tätigkeit im Stadtrat zurückgetreten. Stadtpräsident Jürg Aebi lobte das grosse Engagement des 68-Jährigen. Zu seinen Meilensteinen zählen etwa der Aufbau der Plattform Freiwilligenarbeit Sempach, die auch von anderen Gemeinden adaptiert werde, die Einführung Betreuungsgutscheine und Ferienbetreuung sowie die Projektleitung des Neubaus Meierhöfli von der Machbarkeitsstudie bis zum Wettbewerb. Als Geschenk übergab er dem passionierten Golfspieler leuchtende Golfbälle, einen Golf-Humidor für Zigarren und einen Gutschein für Golfutensilien.
Hanspeter Achermann singt aber auch gerne und ist Ehrenpräsident des Seemannschors Sempach. Dieser überraschte denn auch alle mit ein paar Liedern in der Festhalle. Am Ende der Verabschiedung war Hanspeter Achermann ein langer und herzlicher Applaus der Sempacherinnen und Sempacher gewiss. Dieser bedankte sich herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen. Er habe sich im Stadtrat etwas daran gewöhnen müssen, dass man nicht einfach entscheiden könne, sondern ans Kollegialitätsprinzip gebunden sei. «Ich hoffe, dass ich die Erwartungen bestmöglich habe erfüllen können.»
Zuvor hatte Anja Maria Staub Gabriel vom OK des Zentralschweizer Jodlerfests einen Film zum geselligen Grossanlass vom 28. bis 30. Juni des nächsten Jahres gezeigt und weitere Informationen abgegeben. Orientiert wurde von Seiten des Stadtrats unter anderem auch über das Projekt Schulhauskurve mit Umgestaltung der Eingangspforte ins Städtli beim Luzernertor sowie die Stärkung der Aufenthaltsqualität im Städtli und eine optimierte öffentliche Parkierung.
Velounfall im Ochsentor Anfang Oktober berichtete diese Zeitung über Rentner Alois Müller, der mit seinem Velo bei den verkehrsberuhigenden Schwellen beim Ochsentor zu Fall gekommen war und sich erhebliche Verletzungen zugezogen hatte. Seine damals ausgerenkte Schulter sei heute noch nicht gut, erzählte Müller. Und auch davon, dass er nach dem Unfall Post von der Staatsanwaltschaft erhalten habe, die ihn des Nichtbeherrschens des Fahrrades bezichtigt habe. Man sehe angesichts der erlittenen Verletzungen und des leichten Verschuldens jedoch von einer Sanktion ab, sagte er weiter, doch die Verfahrenskosten von 500 Franken müsse er bezahlen. Ob dies nicht ein Weihnachtsgeschenk vom Stadtrat an ihn sein könnte, fragte Alois Müller, und erntete dafür Applaus. «Ihr müsst nicht, aber ihr könntet», fügte er an und löste damit Lacher aus in dieser eigentlich eher tragischen Angelegenheit. Stadtpräsident Jürg Aebi sagte, man werde dies intern diskutieren. «Geschenke verteilen ist für den Stadtrat aber immer heikel», schob er nach, womit er erneut für Heiterkeit an der Budget-Gemeindeversammlung sorgte, die sonst eher für eine nüchtern-trockene Atmosphäre bekannt ist.
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