Sempach
Sempach
Kreativität in drei Minuten ausgelebt
Am vergangenen Wochenende führte die Konzertreihe Leise Töne ein Festival mit drei Events durch. Für einmal standen nicht Melodien, sondern spontan erfundene Geschichten im Mittelpunkt.
PD (1)
29. August 2024
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Die Gewinnerin von 2021 überzeugte das Publikum auch am letzten Wochenende am meisten: Sängerin Heidi Happy aus Dagmersellen/Luzern. (Foto zVg)
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Er ist der König des gesprochenen Wortes, trägt er aktuell doch den Titel «Poetry-Slam-Schweizer-Meister»: Valerio Moser aus Langenthal. (Foto zVg)
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Er konzipiert Zeichentrickfilme, visualisiert, was andere sagen und hat so manchen Dialekt locker auf der Zunge: Jonas Raeber aus Luzern. (Foto zVg)
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Diese Kabarettistin ist eine Schnelldenkerin, die nie aufs Maul fällt: Rebekka Lindauer aus Zürich. (Foto zVg)
Das Festival wurde eröffnet von Daniela Joss aus Sempach. Die Pilates- und Mentaltrainerin bot am Freitagabend eine Stunde voller Bewegung und Entspannung. Ihr Mann Stefan Joss – der Organisator der Leisen Töne – lieferte in der Tuchlaube am Flügel die Livemusik dazu.
Groove für Vierjährige
Am Samstagmorgen präsentierte die Kinderband Albissers Buntwösch ihre vielseitigen Lieder von staunenden Kinderaugen. Die Band rund um die Krienserin Katharina Albisser ist mit hochkarätigen Musikern besetzt. Sie groovte ihre einprägsamen Melodien mit solcher Leichtigkeit, dass mehrere Kinder ihre Tanzbeinchen schwangen.
Winkelrieds letzte Worte
Der Samstagabend gehörte Icon Poet, einem Brettspiel, bei dem innert drei Minuten Geschichten geschrieben werden. Darin vorkommen müssen fünf gewürfelte Symbole (Icons), die zu einer Rahmengeschichte passen. Zum Beispiel: «Du willst Stadtpräsident/-in von Sempach werden. Warum bist gerade du die passendste Person? Sag es uns anhand dieser fünf Icons.» Oder «Was sagte Arnold Winkelried 1386 wirklich, bevor er sich in die Habsburger Speerspitzen stürzte?»
Zuerst Stille, dann Begeisterung
Das Reizvolle an diesem Kürzestgeschichtenabend war einerseits das Knistern in der Luft, verbreitet durch die hoch konzentrierten vier Schreibenden. In 180 Sekunden kreativ zu sein, quasi auf Knopfdruck, bringt Anspannung. Jeweils nach Ablauf dieser kurzen Zeit traten die Schreibenden ans Mikrophon, gaben ihre Lösung zum Besten und wurden mit Applaus belohnt.
Nicht minder reizvoll waren die 28 witzigen, überraschenden und teils frechen Kürzestgeschichten selbst, die über sieben Runden dargeboten wurden. Das Publikum lachte, staunte und war beeindruckt, was die vier Icon Poeten in dieser kurzen Zeit zustande brachten.
Auf zum nächsten Würfeln
Der Samstagabend war nach 2021 die zweite Durchführung von Icon Poet in der Zentralschweiz. Stefan Joss, der Organisator der Leisen Töne, liess sich zum Festivalabschluss in die Karten blicken: «Die letzten zwei Stunden haben uns allen solchen Spass gemacht, dass wir eine Fortsetzung planen.»
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