Vor dem Haupteingang der Kirche St. Stefan steht seit dieser Woche eine Mini-Kapelle, gefertigt vom Sempacher Künstler Urs Heinrich. Dieses Tiny Chäpeli informiert die Menschen während der Innenraumsanierung der Pfarrkirche (siehe Kasten) über bevorstehende kirchliche Anlässe und Aktivitäten sowie laufend über den Baufortschritt. Klar ist: Die Gottesdienste finden bis nächsten Frühling ausserhalb der Sempacher Kirchenmauern statt. Wie Pfarreileiter Franz Zemp gegenüber dieser Zeitung ausführt, wird regelmässig auf die Pfarrkirche Eich ausgewichen. An Werktagen und Samstagen weiche man mehrheitlich in die Kreuzkapelle aus. «Wir nutzen aber auch die Chance, um vermehrt in Kirchbühl, Adelwil, in der Schlachtkapelle und natürlich im reformierten Kirchenzentrum Gottesdienste zu feiern», stellt Franz Zemp in Aussicht.
Zudem werde man auch ein paar Mal in der Festhalle sein, besonders bei grösseren Gottesdiensten wie dem Familiengottesdienst am 24. Dezember. Geplant seien auch mal Gottesdienste unterwegs, so etwa im Meierhöfli, im Schtei oder im Rathaus. «Am 1. September wird es zum Beispiel einen Gottesdienst in einem Zelt geben, inmitten der Wohnblöcke auf der Martinshöhe», erläutert Franz Zemp weiter. Man plane rollend, doch die Idee bleibe, dorthin zu gehen, wo die Leute wohnten.
Das Tiny Chäpeli hat der Sempacher Künstler Urs Heinrich gefertigt. Es ist in himmelblauer Farbe gehalten. Der Innenraum lädt zum individuellen Verweilen ein, bei dem man auch seine ganz persönlichen spirituellen Momente erleben kann. Hier kann man auch kurz zur Ruhe kommen. Das Tiny Chäpeli fusst auf einer Idee von Franz Zemp, die in Zusammenarbeit mit Urs Heinrich weiterentwickelt worden war. «Schon früher gab es solche offenen Wegkapellen, in denen man kurz innehalten und für sich beten konnte», führt Franz Zemp aus.
Gemäss einer Medienmitteilung der Pfarreien Eich und Sempach erwartet die Eintretenden ein schöner Innenraum mit angenehmer Stimmung, wohlklingender Musik und warmer Beleuchtung. Zudem kann man kleine Weihwasser-Fläschchen mitnehmen oder Grusskarten auf Kosten der Pfarrei einem lieben Menschen verschicken. Letzteres sei ein kleines Geschenk an die Menschen. Der Gedanke dahinter sei, dass man auch an andere denke, die sich über einen Gruss freuen würden, so Zemp.
Wer eine Kerze anzünden möchte, kann dies via Knopfdruck tun. Bezahlt werden kann bar oder mit Twint. Der Sakristan wird danach den Auftrag ausführen und in der Kreuzkapelle ein Kerzli anzünden.
Am nächsten Sonntag, 7. Juli, findet anlässlich der begonnenen Innenraumsanierung der Gottesdienst um 10 Uhr auf der Kirchentreppe vor der Pfarrkirche Sempach statt. «Wir singen und beten zuerst auf der Treppe», erzählt Pfarreileiter Franz Zemp. Danach gehe man in die Kirche, um sich mit einem schlichten Ritual vom alten Altar, Taufbecken und Ambo zu verabschieden. «Wir lassen uns dabei Zeit für Erinnerungen an Gottesdienste, Taufen oder Beerdigungen», umschreibt Franz Zemp. Die Momente, die man in diesem Raum erlebt habe, trage man auch nach der Renovation weiter bei sich. Dann trete man wieder hinaus, wo man Brot teile und das Tiny Chäpeli segne. Bei schlechtem Wetter würde sich einfach die Zeit im Innern der Kirche verlängern. Vertreter der Baukommission werden ebenfalls vor Ort sein und über den aktuellen Stand der Renovationsarbeiten beziehungsweise über die Planung informieren. An diesem besonderen Gottesdienst besteht zudem die Möglichkeit, kleine Holzstücke von den Bänken und vom Boden als Andenken mit nach Hause zu nehmen. «Die Holzstücke werden in dieser Woche beim Herausnehmen der Elemente vorbereitet», informiert Zemp.
Innenraum-Neugestaltung Für rund 2,6 Millionen Franken erneuert die Kirchgemeinde Sempach den Innenraum der Kirche St. Stefan. Knapp zwei Drittel sind für die Umgestaltung vorgesehen, die der Kirche mehr Flexibilität erlaubt. Rund ein Drittel fliesst in Instandsetzungen, etwa für die Beschallung, Heizung, die Glocken oder Elektroinstallation.
Am augenfälligsten werden die Veränderungen im Kirchenschiff sein. Die Kirchenbänke bis zum Kreuzgang sollen durch mobile Stühle und Bankelemente ersetzt. Damit will die Kirche flexibler auf unterschiedliche kirchliche Nutzungen reagieren können. Altar, Ambo und Taufbecken werden ebenfalls neu. Erstere zwei sind künftig verschiebbar und das Taufbecken findet einen festen Platz im Chorraum. Damit entsteht je nach Bedarf auch mehr Platz für kulturelle Veranstaltungen.
Was viele auch nicht wissen dürften: Jede katholische Kirche hat im Altar ein Kästchen mit Reliquien meist von Knochen oder Gewändern von Heiligen. Dieses wird in Sempach nun ausgebaut, untersucht und später im neuen Altar oder Hochaltar seinen Platz finden.
Die Arbeiten haben am Montag, 8. Juli, begonnen. Sie sollen bis im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. Die Kirchgemeinde geht davon aus, dass sie ab Palmsonntag, 13. April 2025, wieder in der Kirche Gottesdienste feiern kann. WY
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