Der Regierungsrat ruft die Bevölkerung auf: Jede und jeder einzelne kann dazu beitragen, eine Mangellage abzuwenden. Der Kanton Luzern trifft aktuell die folgenden Vorbereitungen, um in Zusammenarbeit mit dem Bund eine Mangellage bei der Gas- und Stromversorgung abzuwenden und, wenn das nicht gelingt, so gut wie möglich zu bewältigen.
- Der Regierungsrat lässt gegenwärtig für die kantonale Verwaltung und die kantonalen Schulen Sparziele erarbeiten, die in einem ersten Schritt ohne Leistungsverzicht und in einem zweiten Schritt mit Leistungsverzicht zu erreichen sind. Im Weiteren trifft er Vorbereitungen, um die Kernprozesse in einer schweren Mangellage aufrechtzuerhalten. Auf der Basis einer umfassenden Analyse des Energieverbrauchs aller kantonalen Liegenschaften prüft er mögliche Auswirkungen von Energiesparmassnahmen auf die digitalen Prozesse und klärt den personellen Handlungsspielraum. So wird untersucht, ob bei Eintreten einer schweren Mangellage verschiedene Organisationseinheiten örtlich zusammengefasst werden könnten, um einzelne Liegenschaften temporär stillzulegen.
- Bereits im Sommer befasste sich der Kantonale Führungsstab (KFS) mit dem Szenario einer Energie-Mangellage, seit Ende August steht er im Auftrag der Luzerner Regierung formell im Einsatz. Der KFS ist verantwortlich für die Vorbereitung und Bewältigung einer Mangellage, insbesondere für die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur sowie der existenziellen Versorgungs- und Entsorgungsprozesse. Aktuell setzt sich der KFS zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des Justiz- und Sicherheitsdepartements sowie des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements, der Dienststelle Umwelt und Energie (uwe), der CKW und der ewl, des koordinierten Sanitätsdiensts (KSD), des kantonalen Strasseninspektorats (Zentras/KSI), der wirtschaftlichen Landesversorgung (WLV) und des Verbands Luzerner Gemeinden (VLG).
- Am 31. August 2022 gab der Regierungsrat bekannt, dass er die Energiesparziele und Massnahmen des Bundes mittragen und der Energiespar-Alliance beitreten wird. Er steht dabei im Austausch mit der Konferenz kantonaler Energiedirektoren (EnDK) und anderen Kantonen.
- Die Versorgung mit Energie ist in der Schweiz grundsätzlich Sache der Energie-Wirtschaft, und Angebot sowie Nachfrage bilden sich primär am Markt. Die drohende Angebotsknappheit hat bereits erhebliche Preissteigerungen zur Folge. Das Bau-, Umwelt und Wirtschaftsdepartement steht mit Blick auf die laufenden und noch anstehenden Vorbereitungsarbeiten in Kontakt mit Organisationen und Verbänden der Wirtschaft (Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz, KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern, Luzerner Gewerkschaftsbund, Stiftung Wirtschaftsförderung Luzern) sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der Energiebranche. Eine Rolle bei der Marktsteuerung kommt Bund und Kantonen von Gesetzes wegen erst bei Eintritt einer Energie-Mangellage zu.
- Seit Anfang September bietet der Kanton Luzern auf seiner Webseite ein strukturiertes Informationsangebot zum Thema Energie-Mangellage an. Die Website listet unter anderem Verhaltensregeln auf, gibt Energiespartipps für den Alltag und zeigt, welche Vorkehrungen bisher im Kanton Luzern getroffen wurden. Die Informationen werden laufend aktualisiert.
Der Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker, Vorsteher des Kantonalen Führungsstabs, sagt: «Bund und Kantone nehmen ihre Vorbildfunktion wahr, aber sie zählen nicht zu den grössten Energieverbrauchern im Lande. Wir alle können den Energieverbrauch jetzt reduzieren, damit die Speichermöglichkeiten für Strom und Gas in der Schweiz und in Europa gefüllt werden können! » Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdirektor Fabian Peter führt aus: «Kontingentierungen oder gar Abschaltungen hätten grosse wirtschaftliche und gesellschaftliche Schäden zur Folge. Deshalb müssen sie verhindert werden. Jede jetzt eingesparte Kilowattstunde zählt, denn diese haben wir dann als Reserve im Winter!»
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