Der Stadtrat Sempach hat auf den 1. Januar dieses Jahres neue Richtlinien für die Unterstützung von Vereinen in Kraft gesetzt. Demnach fördert die Stadt das Wirken von Sempacher Vereinen ideell und finanziell. Drei Säulen liegen der Unterstützung zugrunde. Erstens erhalten die Vereine einen fixen finanziellen Beitrag entsprechend ihrer Anzahl Mitglieder. Zweitens können sie Infrastrukturen wie Turnhallen oder Probelokale in der Regel kostenlos nutzen oder erhalten Vergünstigungen. Die Infrastrukturleistung wird bei der Berechnung des Fixbeitrages berücksichtigt. Und drittens profitieren die Vereine von Kommunikations- und Werbeplattformen der Stadt. So können sie unter anderem ihre Anlässe im Veranstaltungskalender ankündigen oder über ihr Vereinsjahr in der Sempacher Chronik berichten, die in der nächsten Ausgabe der Sempacher Woche vom 14. Februar publiziert wird.
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60’000 Franken für die Vereine
Für Vereine bis 50 Aktivmitglieder gibt es einen Fixbeitrag von 800 Franken, für solche mit 51 bis 100 Aktivmitglieder 1000 und ab 101 Aktivmitgliedern 1500 Franken. Darüber hinaus erhalten Vereine, welche Jugendförderung betreiben, einen zusätzlichen Beitrag. Für die Unterstützung der Vereine ist im Budget 2019 der Stadt Sempach ein Beitrag von 60’000 Franken ausgewiesen. Vereine, welche davon profitieren wollen, müssen sich mit einem Gesuch an die Stadt wenden. Gegenwärtig landen die Eingaben laufend auf dem Tisch des Stadtrates. Zum Vornherein ausgeschlossen von der Unterstützung sind gewinnorientierte Vereine oder solche, die unethische oder nicht gesellschaftskonforme Ansichten vertreten, wie es in den Richtlinien heisst. Auch wer den Sitz bloss nach Sempach verlegt, um Geld zu erhalten, wird leer ausgehen.
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Erfahrungen sammelnÂ
Kostenlose Infrastrukturen sollen in erster Linie die Trainings- und Probeeinheiten abdecken, wie Stadtpräsident Franz Schwegler auf Anfrage erklärt. Die Regelung gelte aber auch für Konzerte und Veranstaltungen. «Wir müssen in den nächsten Jahren Erfahrungen sammeln, wie sich die Benützung entwickelt», fügt Franz Schwegler an. Es gelte auch, den Infrastrukturaufwand für das Hauswartpersonal im Auge zu behalten. Es gibt aber auch anderweitige Vergünstigungen. Als Beispiel dient hier das Spritzenhaus, welches für gut eine halbe Million Franken saniert wird und später hauptsächlich dem STV Sempach als Turnlokal dient, aber auch von anderen Vereinen für ihre Anlässe genutzt werden kann. Die Stadt hat die Investition getätigt und der STV bezahlt eine reduzierte Miete für das Lokal.
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Auf fĂĽnf Jahre hinaus festgelegt
Wie weiter aus den neuen Richtlinien hervorgeht, hat die Stadt mit einzelnen Vereinen Leistungsvereinbarungen abgeschlossen. FĂĽr diese Vereine gelten die Richtlinien nicht. Franz Schwegler nennt hier etwa den Frauenbund, dem das spezielle soziale Engagement abgegolten werde, die Stadt aber im Gegenzug ein gewisses Mass an Angeboten verlange.
Ferner sind Sonderbeiträge vorgesehen, etwa für Jubiläen, Jugendlager oder sportliche Erfolge auf nationaler oder internationaler Ebene. «Dadurch sind die Beiträge individueller geworden», hält Franz Schwegler fest. «Anderseits sind die Beiträge nun aber auch fix.» Das Ziel sei, dass für alle Vereine eine faire und auf fünf Jahre hinaus klare Unterstützung gewährleistet sei, mit der sie auch planen könnten. Der Stadtpräsident erhofft sich durch die neuen Richtlinien auch weniger Diskussionen. Denn bisher sind die Vereine durch nicht klar definierte Kriterien unterstützt worden. «Diskussionen im Stadtrat und auch zwischen den Vereinen waren vorprogrammiert.»
Die aufgelisteten Richtlinien finden Sie hier.
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