Die Jodlerfamilie traf sich in Ruswil

Im Zentralschweizerischen Jodlerverband (ZSJV) sind mehr als 4500 Fahnenschwingende, Jodelnde, Alphorn- und Büchelblasende vereinigt. An ihrer Delegiertenversammlung wählten sie einen neuen Präsidenten.

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Benedikt Felder (links) überreicht ein Gratulationsgeschenk an den neuen ZSJV-Präsidenten Adrian Schöpfer. (Foto René Reinert)

Farbenfroh, friedlich und gut gelaunt genossen die rund 600 Verbandsmitglieder und Gäste des ZSJV am Samstag die überzeugenden Dienstleistungen und grosszügigen Infrastrukturen in Ruswil. Sie trafen sich nach zweijähriger Pause wieder zur jährlichen DV. Mit dem Eröffnungslied «Bärgkristall» von Edi Gasser wurde die Versammlung in ergreifender Manier eröffnet. Zum ersten Mal wehte die zum 100. Jubiläum des ZSJV am Jodlerfest in Andermatt getaufte, neue Verbandsfahne anlässlich einer DV. Der Entlebucher Verbandspräsident Fabian Niklaus führte zügig durch die reich befrachtete Traktandenliste. Im Zentrum standen die Wahl des neuen Verbandspräsidenten, die umfangreichen Aus- und Weiterbildungsangebote und das Vorstellen der neuen Festorte Zug 2023 und Sempach 2024. In zwei Konsultativabstimmungen wurden die in einem Projekt wachsenden, personellen und finanziellen Strukturen des EJV gutgeheissen. Als Mutationsverantwortlicher nimmt der Sempacher Benedikt Felder darin eine tragende Rolle wahr.

Ehre und Würde um den Sempachersee

Armin Steffen aus Nottwil wurde für seine vielseitigen Verdienste zum Freimitglied des ZSJV ernannt. 21 Mitglieder konnten für 50, 73 Mitglieder für 25 Jahre Verbandstreue mit hochstehenden Jodelvorträgen, eleganten Fahnenschwüngen, wohlklingenden Alphörnern und laudatischen Worten geehrt werden. Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit in der Region wurden Christen (Geuensee), Ernst (Kottwil), Alexander (Oberkirch) und Adrian Sempach) zu Veteranen ernannt. Dank 50-jähriger Verbandstreue durften sich Anton (Geuensee), Josef und Josef (Oberkirch) als Ehrenveteranen feiern lassen.

Zum neuen Verbandspräsidenten und somit Mitglied des Vorstands des EJV und der Robert Fellmann Stiftung wurde Adrian Schöpfer mit glänzendem Resultat gewählt. Er entstammt einer bekannten Jodlerdynastie, ist in Wauwil aufgewachsen, wohnt in Sursee und ist seit 2011 Präsident des Jodelclubs Sempach und somit auch OK-Mitglied des ZSJV Jodlerfest 2024 in Sempach.

Nachwuchs dank gezielten Aktivitäten

Das gezielte Fördern des Nachwuchses ist dem ZSJV seit Jahren ein grosses Anliegen. Die Freude über die keimenden Erfolge ist gross. Das 1. Nachwuchsjodlerfest, das 2022 als Anlass rund um das 100-Jahr-Jubiläum des ZSJV lanciert wurde, war ein freudiger Erfolg. Ab 2023 wird das Nachwuchs-Jodlerfest alle drei Jahre analog zum Eidgenössischen Jodlerfest durchgeführt. Zu den fünf Frauen als Dirigentinnen von Kinderchören liessen sich nun auch zehn Frauen als Dirigentinnen von Jodelchören ausbilden.

Vielversprechende Fest- und Tagungsgastgeber

Die DV des Eidgenössischen Jodlerverbands findet für seine rund 20’000 Mitglieder am 11. März 2023 in Yverdon-les-Bains statt. Auf das Eidgenössische Jodlerfest vom 16. bis 18. Juni 2023 in Zug ist man mit viel Vorfreude gespannt. Das nächste ZSJV Jodlerfest vom 27. bis 29. Juli 2024 wird nach 1987 das zweite Mal vom Jodelclup Sempach organisiert. Das speziell für dieses Jodlerfest vom Sempacher Dirigenten Emil Wallimann komponierte und von Robert Kuster getextete Lied «Bi üs am See» war an der DV als Erstaufführung zu geniessen und stellt sogleich das Festmotto dar. Man kann sich über den entsprechenden Gesamtchor freuen, wenn alle fünf Jodelvereine rund um den Sempachersee «Bi üs am See» erklingen lassen.

Schöpfer ist neuer Präsident

Der ZSJV ist ein gut funktionierender Verband, in dem ich gerne mitwirke und mitgestalte. Die Mitglieder, nicht die Vorstandsmitglieder, sind der Verband. Wir wollen den eingeschlagenen Weg nicht verlieren, offen sein nach innen und aussen, Vertrauen und Weitsicht stabilisieren und mit Humor und Harmonie unser Brauchtum und die Kameradschaft pflegen.

Das Niveau der Alphornblasenden und in der Sparte Jodeln ist überdurchschnittlich hoch. Trotz sehr guten Fahnenschwingern liegt deren breite Hochburg eher im nördlichen Surental. Beim Nachwuchs ist ein Projekt für ein gemeinsames Chinder-Jodelchörli mit allen Jodelklubs rund um den Sempachersee lanciert.

Coronabedingt mussten wir das Jodelfest in Sempach um zwei Jahre verschieben. So ist diese absehbar endende Situation entstanden. Deren Konsequenzen habe ich mit meiner Familie und meinen Vorstandsmitgliedern, ohne die so etwas nicht zu bewältigen wäre, abgesprochen.

Tragt Sorge zu unserem Brauchtum, damit dieses nicht verdrängt wird. Motiviert eure Kinder für das projektierte Chinder-Jodelchörli. Wir möchten mit den Kindern am Jodlerfest in Sempach 2024 für einen herzigen und wohlklingenden Auftritt sorgen. Bestenfalls in einem Musical mit Erwachsenen integriert.

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