Der Beromünster Ortskern, der «Flecken», ist verkehrlich, insbesondere durch den Schwerverkehr, stark belastet. Der «Flecken» ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt und ist von nationaler Bedeutung. Heute werden die Immissionsgrenzwerte für die Lärmbelastung bei 76 Gebäuden im «Flecken» und auf den zuführenden Kantonsstrassen überschritten. Mit einer Umfahrung soll der «Flecken» vom gross- und kleinräumigen Durchgangsverkehr entlastet werden. Damit wird die Belastung der Einwohnerinnen und Einwohner durch störende Immissionen (Lärm und Abgase) massiv verringert. Der Kanton Luzern hat in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Beromünster und der kantonalen Denkmalpflege ein entsprechendes Kantonsstrassenprojekt «Ost- und Westumfahrung Beromünster» erarbeitet. Gleichzeitig soll auch die Kantonsstrasse K 57 saniert und ausgebaut werden. Das Bauprojekt lag im September 2021 öffentlich auf. 26 Einsprachen sind eingegangen, die momentan behandelt werden.
Die Umfahrung beinhaltet eine etwa 1,4 Kilometer lange neue Strassenverbindung zwischen dem Gebiet Lochete (Surseestrasse), der Aargauerstrasse und Luzernerstrasse (Under Müli). Durch die siedlungsnahe Linienführung werde die beste Entlastungswirkung für den «Flecken» erzielt, heisst es in einer Mitteilung der Staatskanzlei. Die Umfahrung ist als Hauptverkehrsstrasse mit zwei Fahrstreifen, zwei Radstreifen und einem südseitigen Trottoir geplant. Für die Überquerung der Wyna soll eine Brücke von 100 Meter Länge gebaut werden. Laut der Staatskanzlei ist als Bestvariante die Brücke «Under Brugg» aus einem Wettbewerb hervorgegangen, sie wirke schlank und filigran. Transparente Glaselemente sorgten für einen guten Lärmschutz. Das Projekt beinhaltet auch eine Anlage zur Behandlung des Strassenabwassers.
Das Projekt erhöhe die Verkehrssicherheit und Verkehrsqualität für alle Verkehrsteilnehmenden, besonders auch für die Velofahrenden und Fussgängerinnen und Fussgänger, schreibt die Staatskanzlei weiter. Der Ortskern «Flecken» wird dadurch vom Durchgangsverkehr, Lärm und Abgasen entlastet. Durch den Bau der Umfahrung Beromünster und mit der Realisation der flankierenden Massnahmen – der Errichtung einer Tempo-30-Zone im Ortskern – könne der prognostizierte Verkehr im Ortskern um rund 80 Prozent reduziert werden. Die Gemeinde Beromünster plant zusätzlich eine grössere Umgestaltung und Aufwertung des Fleckens im Rahmen eines Drittprojektes.
Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, einen Sonderkredit von 70,6 Millionen Franken zu sprechen. Nach dem Kreditbeschluss durch den Kantonsrat und dem Abschluss der Einspracheverhandlungen, wird der Regierungsrat das Projekt voraussichtlich Anfang 2023 bewilligen. Die Baukosten betragen rund 70,6 Millionen Franken und unterliegen dem obligatorischen Referendum. Mit einer Volksabstimmung ist im Sommer 2023 zu rechnen. Der Bau beginnt frühestens 2025 und wird drei bis vier Jahre dauern.
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