Zusammen mit der Bibliothekarin Beni Estermann organisierte das ÂElternforum Hildisrieden die lokale ÂErzählnacht, welche auf der Basis des Leseförderungsprogrammes des SchweiÂzerÂischen Instituts fĂĽr Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) in Koordination mit Bibliomedia Schweiz und UNICEF Schweiz angeboten wird. Das Motto der Erzählnacht 2019 ist inspiriert vom 30-jährigen Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention und lautete: «Wir haben auch Rechte!»
Die am diesjährigen Event teilnehmenden Kinder durften in der neuen Bibliothek sowie in den Räumlichkeiten des Mittagstisches zwischen zwei Buchvorstellungen auswählen. Die Erzählerinnen haben zwei zum Thema passende BĂĽcher ausgewählt und Ausschnitte davon vorgelesen. In der Pause konnten sich die Kinder drausÂsen austoben und sich mit FrĂĽchtetee wieder aufwärmen.
Hilfe zur Selbsthilfe
Esther Klaus stellte das Buch «Ich und Jagger gegen den Rest der Welt» vor. Es handelt sich dabei um einen Knaben, Bengt, welcher keinen Freund hat und über sich selbst sagt, dass er «ein ekliger Fetti» sei. Bengt hat kein Selbstwertgefühl, denn die Nachbarskinder quälen den 8-Jährigen, wann immer sie nur können. Bengts Eltern schauen weg oder reden seine Probleme sogar klein. Das geht so, bis eines Tages – Bengt sitzt seit Stunden in einem kalten Müllraum eingeschlossen – ein grosser Hund vor ihm steht, der sich Jagger nennt. Er befreit Bengt nicht nur aus seiner misslichen Lage, sondern ermutigt ihn auch, sich gegen die Attacken zu wehren.
Die schwedische Autorin Frida Nilsson erzählt mit grosser Ehrlichkeit und Nähe zum kindlichen Alltag. In «Ich und Jagger gegen den Rest der Welt» stellt sie einen einsamen Jungen in den Mittelpunkt, der brutal gemobbt wird – und lernt, sich dagegen zu wehren. Die comichaften Schwarz-weiss-Illustrationen, die einen immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubern, unterstützen das perfekt.
Geheimnis unter der MĂĽtze
Simone Müller hatte das Buch «Thommy Mütze» ausgewählt. Nach einer kurzen Einführung über Südafrika, das Land, in welchem das Buch spielt, begann die Erzählerin mit dem Vorlesen. Das ganze Buch spielt innerhalb einer Woche; für jeden Tag ist ein kurzes Kapitel reserviert. Tommy kommt neu in die Klasse und trägt dabei ständig eine Mütze, welche das ganze Gesicht bedeckt. Kein Wunder, dass es die Mitschüler brennend interessiert, welches Geheimnis Tommys Mütze verbirgt. Um das zu erfahren, lässt sich die Klasse alles Mögliche einfallen. Nachdem Tommy jedoch von älteren Schülern brutal behandelt wurde, beschliesst die Klasse, ihn in Ruhe zu lassen und lernt, ihn mit seinem Geheimnis zu akzeptieren. Und wird – genau wie die Leser – von der Enthüllung am Ende überrascht.
Der Text ist ein Plädoyer für Anderssein und Toleranz in einer multikulturellen Gesellschaft und wird von Jenny Robson aus der Perspektive von Viertklässlern erzählt. Die Zuhörer im selben Alter konnten sich daher sehr gut in die Situation einfühlen und hörten gebannt zu.
Zum Abschluss war die Bibliothek noch eine weitere halbe Stunde geöffnet und die Kinder konnten neben diesen beiden Werken auch Bücher aus dem über 5000 Medien fassenden Fundus der Bibliothek ausleihen, was rege genutzt wurde.
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