Am Montag, 31. Mai, sandte der Hildisrieder Himmel einen sonnigen Glanz über das Dorfgeschehen. Ein Wechselbad der Gefühle erfüllte die Stammgäste und viele Gäste aus nah und fern, von denen einige in den letzten Tagen noch einmal im renommierten Haus Einkehr hielten. Die grössten Gefühlsschwankungen musste aber das Gastgeberpaar Georg und Julia Wieser erleben, die nun ihre Pension angetreten haben. Vor allem am letzten Maitag war die ganze Löwencrew extrem gefordert.
«Wir haben wohl nicht alles falsch gemacht», war der Satz eines zufriedenen Georg Wiesers. Ein bisschen berechtigter Stolz war als Unterton wahrzunehmen, aber auch Wehmut, den aufgebauten und gepflegten Betrieb zu verlassen. Georg Wieser, der eidgenössisch diplomierte Küchenchef und Hotelier aus dem Südtirol und seine Frau Julia, die Maître d’hôtel aus Eschenbach hatten den «Roten Löwen» 1995 übernommen. Später hatten sie zwischenzeitlich während sieben Jahren die Führung des Ferien- und Erholungsheims Seematt in Eich inne. In dieser Zeit gaben sich drei Löwenwirte quasi die Klinke in die Hand. Im Jahr 2011 wieder zurück, konnten Wiesers vom grösseren Erfahrungsrucksack profitieren und als «gmögige» Dorfbeizer ihr Werk bis zum nun erfolgten, letzten Tag erfolgreich fortsetzen.
Am Abschiedswochenende liessen es sich die Ronspatzen Hildisrieden nicht nehmen, auch ohne grosse Probe, ein Ständli zu bringen, war doch die gleiche Band schon beim Amtsantritt der Familie Wieser dabei gewesen, nun aber personell verjüngt. Auch die bekannte Erika Arnold, eine Verwandte der Wirtin, brachte gute Stimmung. Selbst die Jagdhornblässer vom Lindenberg, die Silberfüchse aus Hildisrieden und Umgebung sowie die ad-hoc-Formation der Pianissimo-Band schlossen sich dem Gratulationsreigen an. Georg Wieser meinte während eines Begrüssungsschwatzes mit seiner legendären Südtiroler Gastfreundlichkeit am Tisch: «Wir sind überwältigt von den Worten und auch stillen Zeichen der Dankbarkeit von Seiten der Gäste aus Gemeinde, Kanton und auch aus dem Ausland. Die grosse Zahl an Reservationen macht uns glücklich. Und wenn uns was nicht gelungen ist, möge man uns dies verzeihen.»
Zur Geisterstunde wurde noch der Rest der Inventarisierung gemacht. Per 1. Juni ging der «Rote Löwen» dann an die Gastrounternehmer Saemi Honegger und Pius Suter über, zusammen mit der neuen Gastgeberin Simone Hafner und dem neuen Küchenchef Luis Baleiron. Der Name des Hauses bleibt bestehen, und die Mitarbeitenden arbeiten weiter. Georg und Julia Wieser werden unterstützend, wenn nötig, in den nächsten Tagen noch im Hintergrund zur Verfügung stehen. Der «Rote Löwen» brüllt also nahtlos weiter.
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