Josef Sommer (Fenaco Genossenschaft), Präsident der IHV Region Sursee-Willisau, begrüsste die Vertreter der 69 anwesenden Firmen mit einer kritischen Frage: «Braucht es die IHV in der digitalisierten Welt überhaupt noch?». Im Lauf der GV beantworte Sommer diese Frage selber mit einem klaren «Ja». Die persönlichen Begegnungen zum Beispiel am Branchentag mit der Besichtigung einer Firma (im Mai 2022 geplant bei der Brandschutz Ettiswil AG), die Wirtschaftstage an der Kantonsschule Sursee und der geplante Betriebssamariterkurs (Frühjahr 2022) könne man nicht digital ersetzen. Der Conference Board, dem sechs Mitglieder angehören, erarbeite derzeit ein Strategiepapier, das das Angebot und die Bedürfnisse prüfen und die Ergebnisse an der nächsten GV (18. November 2022 im Hotel Sempachersee) vorlegen werde.
Sehr souverän führte Josef Sommer durch die GV, die alle Geschäfte einstimmig und ohne Fragen absegnen konnte. In den Jahren 2020 und 2021 durfte man Neumitglieder aufnehmen, hatte aber auch Austritte zu verzeichnen. Aktuell gehören der IHV 139 Firmen an mit 14’000 Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. Durch die vielen Event-Absagen 2020/2021 verringerten sich die Ausgaben wesentlich, was ein gutes Polster für 2022 schuf. Kassier Urs Birrer (Lukb) konnte eine positive Rechnung präsentieren mit einem Gewinn von 46’830 Franken. Das Budget 2021/2022 hingegen präsentiert sich mit einem Verlust von gut 49’000 Franken.
Nach vier Jahren im Amt verlässt Kantonsrätin Inge Lichtsteiner den Vorstand. Sommer dankte ihr für ihr grosses Engagement und erwähnte die wertvolle Brücke, die Lichtsteiner zwischen Wirtschaft und Politik baute. Neu für dieses Amt konnte Monica Mattmann, CFO Beutler Nova AG und in Oberkirch wohnhaft, gewonnen werden. Sie wurde einstimmig mit Applaus in den Vorstand gewählt. Bereits letztes Jahr trat Monika Felder, Herzog Kerzen, aus dem Vorstand aus und wurde nun an der physischen Jubiläums-GV würdig verabschiedet. Ein grosses Dankeswort richtete der Präsident auch an die Geschäftsstellenleiterin Cornelia Wüthrich. Er lobte ihre umsichtige Arbeit und dankte für die grosse Entlastung, die sie biete.
Andreas Ruch, Präsident der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz, freute sich, ein paar Gedanken an die Versammelten richten zu dürfen. Rückblickend auf die Geschehnisse von 1971, Gründungsjahr der IHV Sursee (seit 2017 Sursee-Willisau), erwähnte er einige geschichtliche Ereignisse. Wirtschaftlich hätten damals vor allem die Rezessionserscheinungen beschäftigt, währenddem sich der Bausektor im Hoch befunden habe. Schon damals habe man im Jahresbericht der IHV lesen können, dass der Fokus lösungsorientiert sei. Und das gelte heute mehr denn je, Lösungen im Gespräch suchen, Kompromisse finden, das sei der Schlüssel zum Erfolg. «Für mich heisst lösungsorientiertes Handeln erfinderisch und mutig sein», so Ruch weiter. Es sei die richtige Mischung zwischen Gelassenheit, Tatendrang und Optimismus zu finden. Die Schweiz bezeichnete er als Erfolgsmodell, das dank engagierter Mitarbeitender, verantwortungsvoller Bürger, Unternehmerinnen und Unternehmer und guter Rahmenbedingungen im Bildungssystem funktioniere. Die Wirtschaft sei Teil der Lösung und nicht das Problem. Er wünschte sich, dass man lösungsorientiert, weitsichtig und mutig und vor allem gesund bleibe.
Als Vertreter der Luzerner Regierung brachte Fabian Peter, Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements, Grussworte an die IHV nach Ettiswil. Er komme gerne in die Regionen, um dort den Puls bei den Unternehmen zu spüren. Es sei wichtig, die Verbundenheit und die Netzwerke zu pflegen. Die Verbindung von Personen in Vereinen sei enorm wichtig, weil sich da Menschen verschiedener Couleur, alt und jung, politisch differenziert, verbinden würden. «Sie generieren in ihrer Region sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze. Auch nach 50 Jahren bleiben gegenseitiger Respekt, einander verstehen und sich austauschen weiterhin wichtig.» Weiter erwähnte der Regierungsrat, dass sich der Kanton einsetzen werde, um das Agglomerationsprogramm im Grossraum Sursee zu fördern. Andererseits stelle auch der künftige Durchgangsbahnhof Luzern einen Mehrwert für die Region Sursee dar. Eine gute Infrastruktur in der Zentralschweiz sei wichtig für die gesamte Schweiz und ein Standortvorteil für die Wirtschaft. In den Bereichen digitaler Wandel, Gesellschaft und Klima habe nicht nur der Kanton, sondern jeder einzelne Verantwortung, die es zu übernehmen gelte. Es sei wichtig, differenziert zu denken, Diverses auszuprobieren und so Lösungen zu finden. Peter ermutigte die Versammelten: «Engagieren Sie sich, seien Sie mutig, gehen Sie den Fortschritt an, schauen Sie mit Freude motiviert nach vorne und gehen Sie den Weg gemeinsam.»
Die Festlichkeiten fanden ihren Fortgang beim Apéro, mit einem Rückblick durch ehemalige Präsidenten, beim Bankett und schliesslich beim Ausklang. Musikalisch wurde die Jubiläumsfeier umrahmt durch das Trio Cappella (Claudia Muff, Akkordeon, Armin Bachmann, Posaune, Peter Gossweiler, Kontrabass) und durch Nelly Patty (Gesang) und Band (Christoph Walter).
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