Im Vorjahr ging der Wanderpreis an die Wasserversorgungs-Genossenschaft Hildisrieden. Traditionell wird der Preis jeweils an der Herbst-Gemeindeversammlung würdig übergeben. In diesem Jahr ist leider alles anderes und die Gemeindeversammlung musste aus bekannten Gründen abgesagt werden. Die «Wilde Riedhilde» trotzt der Coronapandemie und findet auch im Jahr 2020 einen neuen Preisträger. Josef «Seppi» Zwinggi wurde am 11. November die «Wilde Riedhilde» von der Gemeindepräsidentin Monika Emmenegger, in einem gemütlichen und würdigen Rahmen, übergeben.
Seit 1969 führte Josef Zwinggi die Mosterei + Brennerei Amstutz in Hildisrieden. Der heute 81-jährige, rüstige Rentner übergab vor einigen Jahren sein Geschäft der Getränke Schürch AG, Rothenburg. Josef Zwinggi machte sich und Hildisrieden mit dem Getränkehandel und den Destillaten weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Josef Zwinggi war zwar nie in Hildisrieden wohnhaft, aber in Hildisrieden verwurzelt und sehr gut vernetzt. So war er vor über 20 Jahren der Initiant der Antoniuskapelle in Traselinge. Ein wunderschöner Flecken Erde, den er dort mit anderen innovativen Menschen geschaffen hat. Dort finden viele Menschen Ruhe und Geborgenheit. Die Kapelle wurde im Juni 2002 feierlich eingeweiht und wird im Jahr 2022 das 20-Jahr-Jubiläum feiern. Daraus entstanden dann im Nachgang auch die Traselinger Chilbi und die 1.-August-Feier. Beides Anlässe, die grosse Beliebtheit bei Jung und Alt geniessen.
Josef Zwinggi ist ein Macher und Krampfer. Sein Engagement und seine Grosszügigkeit demonstrierte er früher, aber auch heute noch bei den Hildisrieder Vereinen und Organisationen. 1978 führte er das Fasnachtszepter als Zunftmeister der Götschizunft. Während 25 Jahren zog er als Samichlaus mit Schmutzli und Diener von Haus zu Haus. Hildisrieden zeigt in seinem Wappen, dass es ein Dorf der Schützen ist. Bei der Feldschützengesellschaft amtete er über mehrere Jahre als Fähnrich. Zudem war er vor über 20 Jahren der Urheber des Schützenlottos und unterstützte auch den Bau des Schützenhauses. Seine Präsenz an Veranstaltungen, aber auch als Festwirt an Grossveranstaltungen im Dorf zeigen sein grosses Wirken auf. Noch heute, notabene nach über 20 Jahren, ist Josef Zwinggi Präsident der Veteranenmusik Luzern. So kommt Hildisrieden jährlich in den Genuss eines musikalischen Leckerbissens in der Gemeinde.
Josef Zwinggi betont auch immer wieder, dass er das alles nur dank seiner lieben Frau Paula schaffen konnte. Sie hat ihm im Hintergrund den Rücken freigehalten. Sie hat ihm sämtliche administrativen, organisatorischen und schriftlichen Arbeiten abgenommen und erledigt. Leider ist seine Frau im Juli 2019 verstorben, aber man spürt noch immer, Paula ist bei ihm, unterstützt ihn und gibt ihm Kraft.
Noch heute ist er jeden Tag in Hildisrieden präsent, sei es in seinem Garten, den er in Traselinge noch pflegt, im «Ochsen», einer privaten Schenkstube in der alten Mosterei oder bei der Kapelle Traselinge. Josef Zwinggi hat in Hildisrieden Spuren hinterlassen. So findet die «Wilde Riedhilde» jetzt einen würdigen Platz für ein Jahr in Traselinge.
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