Wenn das Christkindli antwortet

Jedes Jahr können Kinder aus der Region und der ganzen Schweiz ihre Weihnachtspost für das Christkind oder den Samichlaus in die Briefkästen der Post bringen. Mit den fantasievollsten Adressen wie «An das Christkind im Himmelpfort» oder «An den Samichlaus im Wald» versehrt, sammeln sich jährlich tausende von Briefen an. Statt diese mit dem Vermerk «Empfänger unbekannt» zurückzusenden, werden sie von den Postfilialen an die Weihnachtszweigstelle in Cadenazzo weitergeleitet. Dort arbeiten fünf «Postwichtel», ein Spezialteam aus Mitgliedern der Schweizerischen Post, daran, jeden einzelnen Brief zu lesen.

Seit 1950 habe die Zahl der Kinderbriefe laut Medienstelle der Schweizer Post mächtig zugenommen. Zählten die Postwichtel in den ersten Jahren rund 450 Briefe, kam es 2019 zu einem neuen Rekord: 17’522 Briefe sendeten Kinder aus der Romandie, dem Tessin oder der Deutschschweiz an den Samichlaus, ans Christkind, an den Père Noël und den Babbo Natale. Wie diese Idee entstand und wer sie hatte, wisse die Post heute nicht mehr.

Herzige Überraschungen

In den Couverts der Kinder finden die Gehilfen des Christkinds sehr viel Verschiedenes: Briefe, Wunschzettel, Versli und Zeichnungen, manchmal sogar selbstgebackene Guetzli oder andere kleine Geschenke. Hie und da auch ein Nuggi, mit dem Versprechen, auf diesen zu verzichten, oder Herzenswünsche, wie beispielsweise der verstorbenen Oma zu begegnen.

Traditionen aufrecht erhalten

Wer die fünf Postwichtel sind, verrät die Post dem Mythos zuliebe nicht. Es seien die fleissigen Helfer des Samichlauses und des Christkinds, die jeden Brief lesen und keinen Aufwand scheuten, die Adressen der jungen Absender ausfindig zu machen. Letztes Jahr hätten der Samichlaus und das Christkind 91 Prozent der anfallenden Post dank der Postwichtel beantworten können.Was die Antwort an die Kinder betrifft, sei nur so viel verraten: Zum Dank schicken Samichlaus und Christkind eine kleine Überraschung zurück. Die Antwortbriefe ziert eine besondere Weihnachtsbriefmarke – und der Stempel stammt von der Poststelle Bern-Bethlehem.

Die Wichtel der Post erledigen ihre Arbeit jedes Jahr pünktlich und machen diese herzerwärmende Arbeit gerne – sie helfen so, den Kinderzauber rund ums Christkind und den Samichlaus über Generationen zu erhalten.

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