Viele Fragen beschäftigen die Schweiz angesichts der momentanen Weltlage, aber auch in Bezug auf den Zustand des Landes. Der Sempacher Kulturschaffende Marco Sieber nimmt die Nationalfeier zum Anlass, mit seiner zur Tradition gewordenen multimedialen Performance in diesem Jahr die Generation Z Fragen an Wilhelm Tell stellen zu lassen. Zwei junge Frauen aus der Region um die Zwanzig werden vor der Pfarrkirche von Wilhelm Tell, der auf die Kirchenmauer projiziert wird, Antworten erhalten, die sich etwa darum drehen, wie er die heutige Schweiz sieht, was er zur Neutralität sagt oder auch, wie ihn die Kriege in Gaza oder der Ukraine beschäftigen.
Die Performance ist gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Einerseits handelt es sich bei Wilhelm Tell selbsterklärend nicht um den historischen Nationalhelden, der ja keine Antworten mehr geben könnte. «Ich habe einen jungen Urner im Vorfeld gefilmt», erzählt Marco Sieber. «Seine Projektion wird die Antworten, welche die beiden Frauen live stellen, dem Publikum präsentieren.»
Der junge Mann mit breitem Urner Dialekt hat aber nicht einfach von sich aus nach seinem Gutdünken Antworten erahnt, wie sie Wilhelm Tell hätte geben können. Marco Sieber stellte die Fragen, die er von zwei Schulklassen der Kanti Sursee eingeholt hatte, der künstlichen Intelligenz Chat GPT. «Es ist erstaunlich, wie ausführlich KI geantwortet hat», sagt Sieber, auch wenn das Gesagte nicht wirklich überraschend sei. So merke man, dass sich die KI unter anderem an das Drama «Wilhelm Tell» von Friedrich von Schiller angelehnt habe.
Die Sempacher Nationalfeier am Donnerstag, 1. August, wird um 20.30 Uhr mit 23 Kanonenschüssen auf der Seeallee offiziell lanciert. h dem Einzug ins Städtli um 21.15 Uhr folgt die multimediale Performance «Tellefon». Das Publikum darf also gespannt sein, einerseits auf Marco Siebers kreativ-visuelle Umsetzung und auf die Fragen, welche sich die junge Generation im Zusammenhang mit der Schweiz stellt. Andererseits aber auch auf die Antworten Wilhelm Tells. Sollte schlechtes Wetter herrschen, fiele der Einzug ins Städtli weg. Dann begänne die Feier um 21.15 Uhr in der Festhalle.
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