Kinder sind Lernende im Verkehr. Sie benötigen eine sichere Umgebung, um sich frei entwickeln und lernen zu können, schreiben Fussverkehr Schweiz und der Verkehrs-Club der Schweiz in einer gemeinsamen Mitteilung. Auf ihrem Weg zur Schule oder in den Kindergarten begegneten sie vielen neuen Herausforderungen und seien oft noch unsicher im Umgang mit Verkehrssituationen, sagt Dagmar Rösler, Präsidentin Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz: «Gerade Kinder im Vor- und Grundschulalter sind impulsiv und sehr spontan. Sie lassen sich im Strassenverkehr schnell ablenken.» Ausserdem könnten sie Geschwindigkeiten und Entfernungen schwer einschätzen.
Autofahrerinnen und -fahrer stünden darum ganz besonders in der Verantwortung gegenüber Kindern zu Fuss, sagt Dominik Bucheli, Projektleiter bei Fussverkehr Schweiz: «Darum ist es wichtig, dass Autofahrende ihr Fahrzeug vollständig stoppen und nicht bloss die Fahrt verlangsamen. So werden für das Kind schwierig einzuschätzende Situationen klar.» Ganz verzichten sollten Fahrzeuglenkende auf Handzeichen, damit Kinder besser auf die weiteren Verkehrsteilenehmer achten.
Auch gegenüber Kindern auf Velos ist Vorsicht geboten: VCS-Verkehrssicherheitsexperte Michael Rytz nennt einen Überholabstand von mindestens 1,5 Metern: «Damit wird die Gefahr für Kinder reduziert. Gerade für jüngere Schulkinder, die noch Mühe haben, ihr Gleichgewicht zu halten, und auch mal unerwartet und stark ausschwenken, kann der Sicherheitsabstand heikle Verkehrssituationen und Unfälle verhindern helfen.»
Fahrlehrer Sébastien Tombez aus Salavaux (VD) rät: «Wer mit dem Auto zu einem Velo auffährt, sollte die Geschwindigkeit des Fahrrads übernehmen. Das gibt die Zeit, um zu überlegen: Wann, wie und wo überholen wir und wo können wir den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten?»
Das Bundesamt für Statistik BFS zählte im Jahr 2022 bei Verkehrsunfällen insgesamt 1329 verletzte Kinder unter 15 Jahren. Die Mehrheit dieser Unfälle betrafen Kinder, die zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs waren. Ein grosser Teil der schwer verunglückten Kinder befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Schulweg.
Fünf Organisationen, die sich für die Verkehrssicherheit von Schulkindern engagieren, haben sich für die Kampagne «Stoppen für Schulkinder» zusammengeschlossen: Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz, Fussverkehr Schweiz, die Polizei, der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) sowie der Fonds für Verkehrssicherheit (FVS). Ziel der Kampagne ist es, Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen.
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