Nur knapp ein halbes Jahr stand dem Ehepaar Katharina und Albert Benz zur Verfügung, um das Grossprojekt «Chornacht Sempach» auf die Beine zu stellen. Mit grossem musikalischen Können und viel Leidenschaft probten sie mit verschiedenen Chören und Ensembles, zusammen mit verschiedenen Generationen und in ganz unterschiedlichen Musikstilen und liessen dabei die Inputs der Sängerinnen und Sänger Einzug halten. Das Ergebnis wurde voller Freude am vergangenen Samstag dem Publikum präsentiert: In den zwei Konzertteilen – dem sakralen Konzert in der Pfarrkirche und dem weltlichen Teil in der Aula Felsenegg – wurden die vielen Puzzleteile zu einer eindrücklichen Konzertaufführung zusammengeführt.
Soli und Chor überzeugten
Der erste sakrale Konzertteil wurde in der Pfarrkirche Sempach mit dem Gast-ensemble der Kantorei Luzern unter der Leitung von Eberhard Rex und dem Orchesterverein Hochdorf unter der Leitung von Fabrice Umiglia, der ebenfalls als Lehrperson für Oboe an der MSOSS unterrichtet, eröffnet. Die talentierten Mädchen und Knaben der Kantorei Luzern begeisterten das Publikum mit zwei weltlichen und zwei geistlichen Gesängen des bekannten deutschen Vertreters der Romantik, Felix Mendelssohn Bartholdy. Das Orchester Hochdorf führte mit dem Frauenchor des Coro Cantarina vier Sätze aus dem Stabat Mater von Giovanni Battista Pergolesi auf. Sowohl das Orchester wie auch der Chor wussten zu überzeugen. Besonders hervorzuheben sind die drei Solistinnen Romana Benz, Fiona Ammann und Stephanie Ulrich sowie der Solist Leandro Kohler.
Der Coro Cantarina und das Gesangsensemble Cantus der Musikschule präsentierten danach die erstmals 2018 vom Chor uraufgeführte Suite «die vier Temperamente». Die vier Sätze, die von Daniel Hess und Domenic Janett speziell für den Coro Cantarina komponiert worden waren, zeigten das ganze Spektrum des Chorgesanges auf. Von wahrlich leisem bis hin zum Gesang mit voller Stimme durfte das Publikum diese eindrückliche Vokalmusik geniessen.
Mit Werken von einem wichtigen Vertreter des Frühbarocks, Heinrich Schütz, so wie Stücke des 1985 verstorbenen Engländers Ralf Vaughan Williams bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen von Daniel Elder oder Ola Gjeilo wurden die Ohren des Publikums verwöhnt, was mit grossem Applaus belohnt wurde. Begleitet wurden die Chöre vom Musiklehrer der MSOSS, Korrepetitor und Konzertpianist André Ducommun. Die Leitung des Coro Cantarina und des Cantus hatte Albert Benz inne.
Chor steigerte sich immer mehr
Zum zweiten, weltlichen Teil der Chornacht traf man sich zur eingedunkelten Stunde in der Aula Felsenegg. Voller Freude eröffneten die jungen Sänger des Kinderchores der Musikschulen Oberer Sempachersee und Nottwil den weltlichen Teil der Chornacht und schwenkten beim Lied «Ech be zfrede» wahrlich zufrieden hin und her. Der Kinderchor blickte während des Vortrags gebannt auf die Chorleiterin Katharina Benz-Wicki, die die Kinder mit den genauen Einsätzen und sichtlicher Freude unterstützte.
Stück für Stück gesellten sich noch weitere Schüler der Musikschulen zu dem anfänglich kleinen «Chörli» dazu. «Wie man merkt, wächst der Chor heute immer eine Stufe und Generation höher», erklärte Bangerter während einer Stückansage. So überliess der Kinderchor dann dem Projektchor und den Gesangsschülern die Bühne.
Dass die Solisten, die ihr Können an der Chornacht zum Besten geben konnten, grosses Talent besitzen, war bereits im sakralen Konzertteil zu spüren. Doch auch im weltlichen Teil brachten die jungen Sänger ihre schönen Stimmen zum Klingen. So brillierte der Sempacher Lars Stofer im Popsong «All of Me» mit einer glasklaren und hell klingenden Stimme. Die drei Solistinnen Livia Moser, Anine Hess und Alisha Lötscher bestückten gemeinsam Beyoncés «Halo» und Simon and Garfunkels «Sound of Silence» mit solistischen Elementen. Begleitet wurden die Sänger der Chöre von der peppigen Musikschulband Nottwil unter der Leitung von Musikschullehrer Peter Gossweiler. Auch André Ducommun war im zweiten Konzertteil wieder mit von der Partie und untermalte die Gesänge mit Pianoklängen. Das abwechslungsreiche Konzertprogramm mit Stücken von Ella Fitzgerald bis hin zu Leona Lewis oder dem Musical Sister Act gestaltete den Abend stimmungs- und gefühlvoll.
Ein Highlight ums andere
Unter der Leitung von Albert Benz standen nach einer kurzen Pause die Sänger des Coro Cantarina auf der Bühne. Dass der Chor nach 20-jährigem Bestehen ein eingespieltes Team ist, war deutlich zu spüren: Der Coro Cantarina blätterte nicht nur synchron die Seiten des Notenheftes um, sondern brachte die Zuhörer mit seinem grossartigen, stimmlichen Können und der sauberen Intonation zum Staunen. Als Highlight des Abends galt zudem der Auftritt eines Neuenkircher Weltstars: Sänger, Model und Musicalstudent in Übersee Axel Umiglia bestückte die Chornacht mit Gesangs- und Showeinlagen. Er verwandelte die kleine Aula Felsenegg in eine grosse Weltbühne und heizte dem Publikum so richtig ein. Auch die drei Solistinnen Moser, Hess und Lötscher animierten das Publikum mit «You Shook me all Night long» von Rocklegende AC/DC und «Otherside» der Red Hot Chilli Peppers zum Mitklatschen.
Zum Abschluss des Konzertabends versammelten sich nochmals alle Chorformationen, Gesangsschüler und der Coro Cantarina auf der Bühne und ernteten ihren wohlverdienten Applaus. Katharina Benz-Wicki und Albert Benz blicken auf ein erfolgreiches Grossprojekt zurück und genossen die abschliessenden Stücke «Some Nights», «Thank you for the Music» und «Halleluja» nochmals in vollen Zügen.
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