Mit Trompeten und Büchel, Alp- und Stierhorn, letzteres wird auch Hälmi genannt, Trompete und Flügelhorn, insgesamt zehn verschiedenen Blasinstrumenten begeisterte Heinz Della Torre in Rain. Organist Wolfgang Sieber hat die Orgel der Pfarrkirche manchmal als sinfonisches Orchester, Ländlerkapelle, begleitender Chor oder als solistische Partnerin eingesetzt. Die beiden Musiker haben im Laufe ihrer jahrelangen Zusammenarbeit eine riesige Auswahl von zusammenklingender Musik erschaffen.
Mit «Lur» begann das vielfältige Konzert gleich mit einer eigenen Komposition des 59-jährigen vielseitigen Bläsers. Dabei bespielte Heinz Della Torre zwei verschiedenlange Neverlure, schwedische Birkentrompeten, welche dem einheimischen Büchel ähneln, jedoch ohne Mundstück geblasen werden.
Beim Stück «Am Sarnersee» des Vaters Hans Della Torre, welcher vor hundert Jahren geboren wurde und vor vier Jahren verstarb, zeichnete Wolfgang Sieber auf der Orgel sehr subtile und leise Töne.
Beim Allegro moderato der «Sinfonia Pastorale » von Leopold Mozart (1719–1787) eröffnete der Bläser auf einem Büchel aus der Werkstatt von Otto Emmenegger aus Eich. Das Stierhorn passte ausgezeichnet zu Siebers «Pilatus-G’hörn». Nach dieser sehr urigen und impulsiv daherkommenden Komposition wechselte der Bläser anschliessend auf die Orgelempore, während Wolfgang Sieber das Stück Orgel-Wälserli interpretierte. Nach dem Konzert erhielt die Aussage einer Zuhörerin, dass Sieber sein Instrument ganz liebevoll bespielt hätte, rege Zustimmung.
In Anlehnung an die Komponisten Gustav Mahler und Richard Wagner stellten die beiden Künstler ihre «Romantische Fantasie nach G. Mahler & R. Wagner» vor. Die Alphorn- und Orgeltöne liessen malerische Bilder der Bergwelt aufkommen.
Mit «Uf der Aelggi-Alp» liess Wolfgang Sieber die Rainer Orgel über den Mittelpunkt der Schweiz erklingen wie damals Della Torres Grossvater Josef (1889–1971) sein Schwyzerörgeli. Die Zugabe, den «Aelggi-Juiz», einen Naturjodel, welcher der Grossmutter zugeschrieben wird, jutzte in der Rainer Kirche Grosskind Heinz auf dem Flügelhorn.
Am Konzertende ertönten nochmals drei Kompositionen des 100-Jahr-Jubilars Hans Della Torre. Im «Dulidulidu» und dem Foxtrott «Üses Müeti» verschmolz der Klang von Flügelhorn und Orgel zum Hörerlebnis einer ganzen Ländlerkapelle. Die beiden Künstler zeigten im virtuosen Schlussstück «Nimmä schnäller», dass sie leidenschaftlich gern und mit Spass musizieren.
Nach der zweiten Zugabe konnte man sich bei Glühwein und Tee auf dem Begegnungsplatz austauschen und den Künstlern persönlich begegnen. Diesen Umstand schätze Wolfgang Sieber, welcher nun schon zum vierten Mal bei einem Konzert des Vereins mitwirkte, sehr.
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