Vier Runden vor Schluss fängt bei den Neuenkircherinnen das Rechnen bereits an. Auf dem achten Platz in der Tabelle befindet man sich in arg gefährdeter Abstiegsposition, obwohl mit einer engagierten Aufholjagd noch vieles möglich wird. Klar ist zum aktuellen Zeitpunkt, dass die Neuenkircher Erstligistinnen aus der Region Innerschweiz in die zweite Liga absteigen werden. Auf dem zweitletzten Rang befindet sich in der Erstliga-Zwischenrangliste momentan der FC Luzern, was für die Zweitligistinnen äusserst ungünstig ist. Würden nämlich zwei Teams aus der Region aus der ersten Liga absteigen, hätte das zur Folge, dass die drei letztplatzierten Zweitliga-Teams direkt in die dritte Liga absteigen. Daran will man momentan in Neuenkirch noch nicht denken. «Es ist schon sehr unglücklich, dass die Viertletzten, Malters, ausgerechnet jetzt einen Sieg gegen Luzern landeten», erzählt Eveline Jäger, Passeuse des Teams. «Aber erst die nächsten Partien werden definitiv entscheiden.»
«Kränkelnde» Damenteams?
Von «kränkelnden» Damenteams möchte man im Verein nicht sprechen. Obwohl sowohl das Damen 1, das Damen 2 und das Damen 3 allesamt am unteren Tabellenrand figurieren, verfolgt man einen Weg, den man bewusst eingeschlagen hat: In allen Teams werden gezielt Nachwuchsspielerinnen aus dem eigenen Verein integriert. «Das kann zwischenzeitlich zu Durststrecken führen, aber bis jetzt sind wir mit diesem Konzept sehr gut gefahren», berichtet die Präsidentin Lisa Bachmann. Vor allem im Umfeld der ersten Liga sind die Kaderunterschiede prägnant. Ziehen Teams im vorderen Tabellenbereich sogar ausländische Spieler bei und treten mit einem vollen Kader an, trifft man in Neuenkirch durchwegs auf bekannte einheimische Gesichter. Auch kann man nicht immer mit einem kompletten Zwölferkader angreifen. Zudem war das Niveau in diesem Jahr sehr ausgeglichen, was von den Neuenkircherinnen eine durchwegs konstante Leistung erforderte. Konnte diese nicht abgerufen werden, wurde es schwierig.
Hoffnung stirbt zuletzt
«Bei unserem Damen 2 und 3 dürfen wir weiterhin hoffen. Wir müssen uns aber auch bewusst sein, dass ein Abstieg der ‹neuen Zweitligistinnen› kein Weltuntergang wäre. Ihr Aufstieg kam für alle sehr überraschend und vor ihnen haben schon viele Teams das gleiche Lehrgeld bezahlt. Schön zu sehen ist aber, welch grosse Fortschritte die Spielerinnen gemacht haben. Das allein ist Grund zur Freude», ergänzt Lisa Bachmann.
Kurzinterview mit der Präsidentin Lisa Bachmann:
Lisa Bachmann, drei Runden vor Schluss steht fest, dass die erste Mannschaft des VB Neuenkirch in die zweite Liga absteigt. Was bedeutet das für den Verein?
Das Aushängeschild auf nationaler Bühne geht verloren und auch in der Region Innerschweiz kann sich der Verein nicht mehr herausheben. Für die erste Mannschaft beginnt ein Neuanfang, was immer auch eine Chance ist.
Welche Komponente führen aus Ihrer Sicht zu diesem Resultat?
Das Niveau war in dieser Saison ausgesprochen ausgeglichen und hoch. Es gab keinen Gegner, den die Mannschaft mit einer durchschnittlichen Leistung hätte bezwingen können. Nach einigen knapp verlorenen Spielen fehlte dann auch das Selbstvertrauen. Die Negativ-spirale zu durchbrechen, ist schwierig und braucht auch Glück, ein konstantes, verletzungsfreies Team und von jeder Spielerin einen Toptag. Dies hat in der aktuellen Saison leider nur selten alles zusammengepasst.
Strebt «das 1» den Wiederaufstieg an? Kann man dazu zum heutigen Zeitpunkt schon etwas sagen?
Der Fokus liegt nun auf den letzten beiden Meisterschaftsspielen. Danach geht es darum, die Mannschaft inklusive Trainer zu vervollständigen. Ziele werden zu einem späteren Zeitpunkt vereins- und teamintern formuliert.
Muss der VB Neuenkirch das Konzept «vorwiegend mit eigenem Nachwuchs» überdenken, wenn er künftig wieder ein 1.-Liga-Team am Start haben will?
Wir haben gezeigt, dass wir mit eigenen Spielerinnen drei Jahre in der 1. Liga bestehen konnten. Daher stelle ich nicht grundsätzlich die Förderung und Inte-gration der eigenen Spielerinnen infrage. Für eine 1. Liga benötigt man talentierte, motivierte Spielerinnen, welche bereit sind, viel Zeit ins Volleyball zu investieren. Wie vielen jungen Spielerinnen in Zukunft dieser Schritt gelingt, ist schwierig zu beantworten. Wir haben einige talentierte Juniorinnen, die das Potenzial haben, in einer 1. Liga zu spielen.
Sie können Ihre Traueranzeige in Ruhe von zu Hause aus gestalten und aufgegeben. Es stehen Ihnen Muster, Hintergründe und Bilder zur Verfügung.
Anzeige online aufgeben