4777 junge Menschen haben dieses Schuljahr ihre Berufsausbildung begonnen – so viele neue Lehrverträge hat die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung in den vergangenen Wochen bewilligt. Damit zeigt sich: Der Lehrstellenmarkt zeigt keine markanten Schwankungen auf. Auch die beispielsweise von der Corona-Krise stark betroffene Gastronomie kann vergleichbare Lehrvertragszahlen wie in den Vorjahren vorweisen. Dies ist vor allem auch dem grossen Engagement der Branche zu verdanken – zum Beispiel mit dem Lernendenhotel.
Entsprechend zufrieden mit der Lehrstellensituation ist Christof Spöring, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung Luzern. «Die Berufsbildung Luzern bildet auch in diesem Jahr die wirtschaftliche Situation in den Berufen sehr gut ab. Während zum Beispiel die Hotellerie tiefere Zahlen an Lehrverträgen verzeichnet, kann die Logistik ein absolutes Hoch verzeichnen», sagt er. Und er fügt an: «Wir danken unseren Betrieben sehr für ihr Bekenntnis zur Berufsbildung. Sie bieten jungen Menschen mit einer Lehrstelle eine Perspektive und können mit einer guten Ausbildung zur Fachkräftesicherung in ihrem Betrieb und der Branche beitragen.»
Die IT-Branche kann trotz des Booms rund um die Digitalisierung nicht weiter zulegen. Obwohl der Verband ICT Berufsbildung Zentralschweiz in den Berufen Informatiker/in und Mediamatiker/in Basislehrjahre zur Unterstützung der betrieblichen Bildung aufgebaut hat, stagnieren die Berufsgruppen, resp. wachsen nicht im gewünschten und notwendigen Mass. Im Vergleich dazu kann sowohl die Gesundheitsbranche – auch dank einem spezifischen Lehrgang für Erwachsene sowie der zweijährigen Ausbildung Assistent/in Gesundheit und Soziales – wie auch der Sozialbereich (Fachfrau/-mann Betreuung) wachsen. Zahlreiche weitere Branchen konnten zusätzliche Lernende gewinnen, so zum Beispiel die Landwirtschaft (plus 18 Lehrverträge). Andere Branchen konnten an die Zahlen der Vorjahre nicht mehr anschliessen. Dies betrifft zum Beispiel auch die grösste Branche, die kaufmännische Ausbildung (minus 36 Lehrverträge von 657 im Vorjahr).
Mit 969 neuen Studierenden ist im neuen Schuljahr der bisher grösste Berufsmaturitäts-Jahrgang in Luzern gestartet. Davon wählten 469 Studierenden die lehrbegleitendende BM, während 500 Studierende die BM in Vollzeit oder Teilzeit nach der Lehre absolvieren. Der aufsteigende Trend seit 2014 setzt sich damit deutlich fort. Die doppelte Qualifikation von Berufslehre und Studierfähigkeit wird für Jugendliche immer attraktiver. Sie erarbeiten sich damit eine ideale Ausgangslage für ihre Berufskarriere.
12 Prozent oder 373 Jugendliche absolvieren nach der obligatorischen Volksschule ein Zwischenjahr. Der grosse Teil dieser Jugendlichen schafft nach diesem Jahr den Einstieg in die Berufsausbildung. So waren es in diesem Jahr über 85 Prozent, welche nach einem Brückenjahr in eine EBA- oder EFZ-Lehre starteten und rund 5 Prozent, die den Einstieg über ein Praktikum schafften. Die übrigen Jugendlichen wählten zum Beispiel ein Motivationssemester oder einen Sprachaufenthalt, angepasst an ihre aktuelle persönliche Situation. In den Integrationsbrückenangeboten für Migrantinnen und Migranten haben 163 Jugendliche und junge Erwachsene gestartet. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 15 Personen weniger. Diese jungen Migrantinnen und Migranten werden in Deutsch, Mathematik, Allgemeinbildung gefördert und bei der Berufswahl unterstützt. So haben auch in diesem Jahr fast 69 Prozent aus dem Integrationsbrückenangebot den Einstieg in eine EBA- oder EFZ-Ausbildung geschafft. Hinzu kommen 60 junge Migrantinnen und Migranten, die mit einer einjährigen Integrationsvorlehre begonnen haben. Erfreulich ist, dass trotz dem zweiten Corona-Jahr die Zahlen konstant geblieben sind und beim Start in eine EBA- und EFZ-Lehre sogar eine leichte Zunahme zu verzeichnen ist.
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