Die Kirche St. Martin auf Kirchbühl in Sempach ist eine der ältesten Landkirchen im Kanton Luzern. An bevorzugter Lage oberhalb des Sempachersees bildet der Kirchenbezirk zusammen mit dem Weiler Kirchbühl eine historische Kostbarkeit, die im Kanton Luzern und weit darüber hinaus ihresgleichen sucht. So sind die Wandmalereien im Kirchenschiff von Kirchbühl das früheste und vollständigste Beispiel eines bemalten Kirchenraums der Zentralschweiz aus dem Mittelalter.
Licht, Schmutz und unsachgemässe Restaurierung haben über die Jahre allerdings zu Schäden an den Wandmalereien geführt, die nicht wieder gutzumachen sind. Auch die Umfassungsmauer des Kirchbezirks ist in einem schlechten Zustand, und es fehlt Besucherinnen und Besuchern an (digitalen) Möglichkeiten, die Kirche und ihre Umgebung zu erfahren.
Die am Samstag, 7. Mai, gegründete Stiftung Pro Kirchbühl will das bedeutende Kulturgut sichern und für heutige sowie künftige Generationen besser erlebbar machen. Sie setzt sich ein für die kulturhistorische Vermittlung, den Erhalt und die qualitätsvolle Weiterentwicklung der Kirche samt Beinhaus.
Die Stifter sind die Kirchgemeinde Sempach, die Einwohnergemeinde Sempach und die Korporation Sempach. Die Stiftung Pro Kirchbühl wird in Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde Projekte auf Kirchbühl entwickeln und umsetzen. Die Stiftung finanziert sich aus Spenden sowie aus Beiträgen der Kirchgemeinde, die dem 1,2-Millionen-Franken-Legat der ehemaligen Sempacher «Adler»-Wirte Otto und Elisabeth Schnieper-Businger entstammen.
Der Stiftungsrat setzt sich zusammen aus Alexander Lieb (Präsident), Helen Sieber-Bühlmann (Vertreterin Korporation, Protokollführerin), Jürg Aebi (Vertreter Stadt Sempach), Max Bachmann (Vertreter Kirchgemeinde) und Dominique Moccand (Kommunikation).
Stiftungsratspräsident Alexander Lieb wies an der Gründungsfeier darauf hin, dass die gemeinsame Arbeit von Stiftung und Kirchgemeinde nicht in wenigen Jahren abgeschlossen sei. «Der Erhalt der Kirche ist ein Generationenprojekt, das uns auch in 30 Jahren noch begleiten wird. Zudem reichen die finanziellen Mittel aus dem Legat voraussichtlich nicht aus, um die aufwendigen Arbeiten an der, in der und um die Kirche zu finanzieren», sagte Lieb. Die Stiftung werde auf Spenden und Drittmittel angewiesen sein.
Der Historiker Kurt Messmer, der die Stiftung berät, äusserte abschliessend den Wunsch, dass sich die Arbeit der Stiftung Pro Kirchbühl dem bedeutenden Kulturgut ebenso würdig erweisen werde wie dem Willen des verstorbenen Ehepaars Otto und Elisabeth Schnieper-Businger. «Erbe ist Auftrag. Das grosszügige Legat löst eine grundlegende Diskussion über Erhalt, Pflege und Weiterentwicklung von Kirchbühl aus. Das ist gut und richtig», sagte Messmer.
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