Es sind nicht nur «Im Meischter sini Geischter», die im gleichnamigen Dreiakter auf der Eicher Theaterbühne ihr Unwesen treiben, da sind auch hinterhältige und böse Machenschaften einzelner Personen im Spiel. Kann all dies vertrieben werden? Ein Geisterjäger und auch Amor sind gefragt. Am Wochenende – ein Jahr später als geplant – feiert die Theatergesellschaft Eich mit dem Lustspiel Premiere.
Der alte Meister Godi vom Lindenhof ist verstorben, aber sein Geist ist noch omnipräsent. Stets dann, wenn in der Bauernstube geflucht, gefrevelt oder arg geschimpft wird, meldet sich der Verstorbene zurück. Dann nämlich fällt das Bild von seinem Konterfei unverhofft von der Wand. Anlass zum bösen Reden gibt es jede Menge im Stück «Im Meischter sini Geischter» von Lukas Bühler (Regie Ferdinand Ottiger). Es geht darin um die Hinterlassenschaft des Verstorbenen: Wer, wenn nicht Godis Nichte Rösi (Veronica Giger), die mit der vorlauten Magd Käthy (Conny Willimann) und Knecht Guschti (Eugen Burkhard) den Lindenhof nach Godis Ableben bewirtschaftet, soll den Hof erben? Da ist aber auch noch die Nichte Claire (Silvia Schaller) mit Tochter Jacqueline (Manuela Giger). Sie kreuzen aus der Stadt auf, im Schlepptau folgt der trottelige Ottokar (Leo Stocker). Die affektierte Claire scheut vor nichts zurück, um das Erbe an sich zu reissen. Unverschämter «Stadtgeist» prallt in der Bauernstube dabei auf deftigen «Landgeist». Mit dem tollpatschigen Hans (Matthias Galliker) und der hochnäsigen Jacqueline (Manuela Giger) prallen zwei weitere Gegensätze aufeinander. Der vermeintliche «Aufprall» dieser Gegenpole erweist sich dann allerdings als überraschend sanft – Amor sei Dank. Bei all dem bunten Geistertreiben gibt es für den herbeigerufenen Geisterjäger Herzenmoser (Josef Geiser) jede Menge Arbeit.
Der Besuch der Hauptprobe zeigt: Das Publikum kann sich auf einen amüsanten, vergnüglichen Theaterabend freuen. Das Stück «steht», die Pointen sitzen, die Rollen werden frisch und natürlich gelebt. Die unterschiedlichen Charaktere sind treffend gezeichnet. Da sind etwa Eugen Burkard als Knecht Guschti und Conny Willimann als Magd Käthy. Sie warten mit einer Menge flotter und träfer Sprüche auf. Silvia Schaller mimt die arrogante Städterin ebenso gefällig, wie Leo Stocker den biederen Pantoffelhelden Ottokar gibt.
Die anderen Darstellerinnen und Darsteller tragen allesamt mit zu einer tollen Ensemble-Leistung. Besonders viel Freude wird das Publikum gerade auch am tollpatschigen Hans haben; Matthias Galliker drückt dieser Figur seinen ganz eigenen Stempel auf. Spass und Heiterkeit sind auf der Eicher Bühne auch dieses Jahr garantiert – der Applaus dürfte entsprechend reich ausfallen. Einen grossen Applaus zu ernten, das ist denn auch mehr als verdient, denn darauf musste ein Jahr lang gewartet werden. Die Theatergesellschaft steht mit dem gleichen Stück nämlich zum zweiten Mal vor der Premiere. Letztes Jahr musste man ganz kurzfristig erst die Premiere und schliesslich die ganze Saison abbrechen – Corona machte einen dicken Strich durch die Theaterrechnung. «Ja, das hat sich auch in den konkreten Zahlen niedergeschlagen», sagt Vereinspräsidentin Renggli. Entmutigen liessen sich die Eicher Theaterleute aber nicht. «Wir konnten auf dem Erarbeiteten aufbauen und haben dafür jetzt eine kürzere Probezeit mit weniger Terminen gehabt», sagt Eugen Burkard. Kommt dazu: Nur eine einzige Rolle musste für den zweiten Anlauf neu besetzt und von Grund auf erarbeitet werden. Die andern sind allesamt geblieben. Nun fiebern alle darauf, «Im Meischter sini Geischter» am kommenden Samstag endlich vor Publikum loszulassen
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