Das Wochenende ist angebrochen, die Sonne scheint. Eigentlich ein perfekter Zeitpunkt für einen Spaziergang am See. Wäre da nicht das Verbot, die Seeallee zu besuchen. Doch immer wieder werden Spaziergänger am See beobachtet. Daher hat sich die Redaktion dieser Zeitung auf die Suche nach Antworten gemacht, was denn nun wirklich gilt.
Was die Stadt kommunizierte
Bisher war in sämtlichen Stadtratsnachrichten, die jeweils in dieser Zeitung erschienen sind, zu lesen, dass die Seeallee gesperrt und der Seeweg zu meiden sei. Vor Ostern etwa liess die Stadt Folgendes in den Stadtratsnachrichten verlauten: «Für die Bevölkerung gilt es, stark begangene Fusswege wie den Seeweg oder die Seeallee möglichst zu meiden. So können grössere Ansammlungen von Personen vermieden werden.» Entsprechend sperrte die Stadt den Zugang zur Seeallee und machte mit Tafeln auf das Verbot aufmerksam.
Wie die Umsetzung funktioniert
Wann immer das Wetter mitspielte, waren Spaziergänger auf dem Seeweg zu beobachten und teilweise sogar in der abgesperrten Seeallee. Ein Augenschein vor Ort bestätigte dies. Grössere Ansammlungen von Menschen waren jedoch keine auszumachen. Offenbar wurden auch schon Absperrbänder entfernt oder die Beschriftung des Stadtrats auf die Seite gelegt. So konnte die Frage aufkommen, was denn nun genau gelte. Am vergangenen Wochenende waren sämtliche Zugänge zur Seeallee mit Absperrungen versehen.
Das sagt die Stadt
Nach Ostern zog Bruno Häfliger, Chef des Bevölkerungsschutzes von Sempach, ein positives Fazit. Es seien zwar immer noch Spaziergänger übers Osterwochenende auf dem Seeweg anzutreffen gewesen, aber insgesamt hätten grosse Menschenansammlungen verhindert werden können. Man beurteile die Lage laufend und beziehe die Entscheide seitens des Bundesrats mit ein, ergänzt Häfliger gegenüber dieser Zeitung.
Polizei kontrolliert weiter
Der Mediensprecher der Luzerner Polizei, Urs Wigger, bezeichnet die Situation als undramatisch. Die Leute würden den Anweisungen der Polizei gut Folge leisten, und generell seien nur kleine Gruppen von Menschen unterwegs. Die Polizei patrouillierte auch auf dem Seeweg, um zu schauen, ob die 5-Personen-Regel eingehalten wird. Sie habe die Präsenz an verschiedenen Brennpunkten im Kanton erhöht, um die Coronamassnahmen durchzusetzen.
Seeallee bleibt gesperrt
Grundsätzlich gilt, was in den Stadtratsnachrichten zu vernehmen ist. Die Botschaft ist eindeutig: Die Seeallee sowie die Parkplätze Seeland und Seevogtei bleiben gesperrt. Die Polizei patrouilliert durch das Gebiet, aber damit eine erfolgreiche Umsetzung der Anweisungen geschieht, ist die Stadt auf das Verständnis und die Einhaltung durch die Bevölkerung angewiesen. Es bleibt zu hoffen, dass hier die Räson weiterhin greift.
Das bedeutet ein Absperrband
Justiz Erwin Rast, Kommunikationsbeauftragter des Justitz- und Sicherheitsdepartementes des Kantons Luzern, sagte auf Anfrage, wie die rechtliche Situation bezüglich abgesperrter öffentlicher Bereiche aussieht.
Ein Absperrband bedeutet «don’t cross the line», die Bereiche sind gesperrt. Wenn die Polizei kontrolliert, kann sie Menschen auf die Coronamassnahmen (keine Ansammlungen von Menschen, zu Hause bleiben) ansprechen und die Leute wegweisen. Wenn sie sich renitent verhalten oder im Wiederholungsfall sind Verzeigungen (Bussen) möglich. (PD)
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