Ein Zivilschutzbett reiht sich ordentlich, wie mit dem Massstab abgemessen, an das nächste. Insgesamt sind es 200 Betten, die auf Festbänken drapiert wurden. Ohne die Bänke lägen die Betten ganz auf dem Boden, was für das Pflegepersonal, dass dort in Zukunft vielleicht Patienten pflegen muss, eher unpraktisch wäre. In einem separaten Raum gibt es 20 zusätzliche Betten, die für unruhige Patienten angedacht sind.
Peter Jurt, Leiter Bereich Ausbildung des Zivilschutzes Kanton Luzern, erklärt mittels Karte des Medical Centers das Vorgehen im Ernstfall. Die Covid-19-Patienten werden zuerst zur Administration gebracht und von da an von einer Betreuungsperson begleitet. Weiter geht es zur Garderobe, wo Wertsachen abgegeben werden können. Danach wird ihnen ein Bett in der Halle zugewiesen. Diese sind zur besseren Übersicht nummeriert. Das Pflegepersonal wird mit entsprechendem Schutzmaterial in die Räumlichkeiten ein- und ausgeschleust.
200 und mehr Betten
In zwei Wochen bauten Militär und Zivilschutz unter der Leitung des Kantonalen Führungsstabs das MCL auf. 200 Patienten können in der Turnhalle untergebracht werden. 300 weitere auf dem restlichen SPZ-Areal. Gegebenenfalls könne die Bettenzahl noch gesteigert werden. Das MCL kommt erst zum Einsatz, wenn die Akutspitäler ihre Kapazitäten erreicht haben. Es ist für Patienten mit guter Prognose gedacht, die weiter Betreuung oder Beobachtung benötigen, jedoch nicht für beatmete oder palliative Patienten.«Was wir hier aufgebaut haben, ist eine Notlösung für prekäre Krisenzeiten», soDominik Utiger, Geschäftsleitung Betrieb MCL. In Krisenzeiten sehe die Pflege anders aus, als die Menschen es sich gewohnt seien. In erster Linie gehe es darum, Ressourcen optimal zu nutzen.
Im MCL werden Angehörige von Sanitätstruppen, Zivilschutz und medizinischem Freiwilligenpool arbeiten. Nur so könne die Situation bewerkstelligt werden. Gearbeitet werde weiter im Drei-Schichten-System. Mehr als Neun-
Stunden-Schichten seien derzeit nicht vorgesehen. «Wir sehen leider in anderen europäischen Ländern, dass das irgendwann vielleicht nicht mehr möglich ist. Wir tun alles, dass es bei uns nicht so weit kommt.» Livia Kurmann
Die vergangenen Wochen verbrachte der Zivilschutz damit, 200 Betten in der Turnhalle des SPZ aufzubauen. Foto Livia Kurmann
Feuerwehr hilft dem Rettungsdienst
Das Luzerner Kantonsspital hat zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie auch im Bereich Rettungsdienst auf die aktuelle Lage reagiert, wie Markus von Rotz von der Unternehmenskommunikation des Luks auf Anfrage erklärt. Konkret seien an den Standorten Sursee, Emmen und in der Stadt Luzern bis auf Weiteres Rettungswagen bei den jeweiligen Feuerwehrstützpunkten platziert. Dadurch sei es möglich, dass bei Bedarf ausgebildete Feuerwehrleute ein Rettungsfahrzeug fahren und dieses nur mit einer medizinischen Fachperson betrieben werden kann. Es handle sich dabei um eine vorsorgliche Massnahme, um die Versorgung der Bevölkerung auch weiterhin sicherzustellen. MA
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