Ende Oktober ging es in Sempach bunt zu und her. Zusammen mit Sechstklässlern hat die Naturschutzorganisation Naturraum oberer Sempachersee (Naros) den am Boden liegenden Abfall mit farbigen Sprechblasen sichtbar gemacht. Aus Holz bastelten die Schülerinnen und Schüler eigenhändig kreative Sprechblasen, welche an einem Holzstab befestigt wurden. Die Holzschilder wurden farbig bemalt und mit verschiedenen, humorvollen Sprüchen beschriftet, welche mit Littering im Zusammenhang stehen. Ausrufe wie «Bring mich weg!» oder «Ich bin am Boden» sind auf den Holztafeln zu lesen.
Entlang des Strassenabschnittes zwischen Kreisel Hültscheren und Autobahnzufahrt wurde der Strassenrand nach weggeworfenen Gegenständen abgesucht. Die gefundenen Objekte wie Aludosen, Petflaschen oder leere Verpackungen wurden an den im Boden eingesteckten Sprechblasen befestigt. Dieselbe Aktion wiederholte sich in der Seeallee und entlang der Luzernerstrasse, wo die restlichen Tafeln positioniert wurden. Da mehr Abfall gefunden wurde, als Schilder zur Verfügung standen, wurden die überzähligen Fundgegenstände von den motivierten Schülerinnen und Schülern eingesammelt und mitgenommen.
Nach einigen Wochen Präsenzzeit an Strassenrand und Seeufer werden die Holztafeln wieder abgeräumt und sachgerecht entsorgt. Naros und die Umweltkommission Sempach zeigen sich in einer Medienmitteilung erfreut über die originellen Schilder der 6. Klasse und ihren engagierten Einsatz für die Natur. Einige Wochen zuvor hatte bereits eine Schulklasse in Neuenkirch ebenfalls mit Naros zusammen bunte Sprechblasen an Strassenrand und Seeufer platziert.
Jedes Jahr landen in der Schweiz etwa 2’700 Tonnen Kunststoffe durch Littering in Böden und Oberflächengewässern (Plastiksäcke, Getränkeflaschen, usw.). In der Umwelt zerfallen Kunststoffe langsam zu Mikroplastik, werden aber kaum abgebaut. Diese mikroskopisch kleinen Kunststoffpartikel verbleiben mehrere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte in der Umwelt und reichern sich in Böden und Gewässern an. Von Menschen und Tieren werden diese meist über die Nahrung aufgenommen. So können sie in verschiedenen Lebensmitteln, wie z.B. in Muscheln, Fischen, Zucker oder Honig nachgewiesen werden. Mikroplastik findet auch über die Luft den Weg auf unsere Teller und somit in unseren Organismus. Forschende fanden Mikroplastik im Verdauungstrakt und sogar im Blut von Menschen. Die genauen Auswirkungen der Kunststoffteile auf Mensch, Tier und Umwelt sind bisher noch nicht restlos geklärt. Littering ist eine der grössten Quellen von Mikroplastik in der Umwelt.
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