Golf ist ein Einzelsport. Das weiss Daniel Weber, Inhaber und Geschäftsführer des Golf Clubs Sempachersee in Hidisrieden, aus eigener Erfahrung. «Die Auflagen im Schutzkonzept wandeln wir nun um.» Einige untergeordnete, nicht gravierende Anpassungen seien dazu erforderlich. Daniel Weber erzählt, dass zum Beispiel beim Einlochen die Fahne nicht mehr aus dem Loch entfernt werden darf, um sie damit nicht berühren zu müssen. «Das steht aber schon im aktuellen Reglement.» Weiter stehen in den Sandbunkern keine Rechen mehr zur Verfügung. Die Golfer glätten den dortigen Sand neu lediglich mit den Schuhen. Und die Ballwascher bei jedem Abschlag seien entfernt worden. «Jeder Golfer nimmt sein eigenes Equipment und seine eigenen Bälle mit», so Weber. Golf, so sinniert er, sei wohl die sicherste Sportart, was das Coronavirus betreffe. Genügend Abstand könne auch in Gruppen von vier Personen eingehalten werden. Daniel Weber erwartet übrigens in den nächsten Wochen Frequenzen wie noch nie auf seinen Golfplätzen. «Die Golfer haben ein riesiges Nachholbedürfnis.» Amateur-Turniere sind jedoch bis auf Weiteres verboten.
Squash ja, Garderoben nein
Ähnlich stark sehnt sich Cyril Bernhard die Wiedereröffnung der Squasharena in Sursee herbei. «Speziell ist, dass wir die Garderobe nicht öffnen werden. Und die Racket-Vermietung ist geschlossen», erzählt er über die Anpassungen. Sonst hätte man die Griffbänder immer auswechseln müssen, was unmöglich sei. Natürlich stehen vor Ort überall Hinweise auf das Schutzkonzept. Squash ist üblicherweise ein Spiel zu zweit. Zwei Meter Abstand einzuhalten, kann eine Herausforderung sein. «Es gibt aber auch andere Spielarten», erzählt Cyril Bernhard. Die Spieler könnten beispielsweise hintereinander statt nebeneinander stehen. Eine weitere Einschränkung ist, dass die Spieler erst 15 Minuten vor ihrem Einsatz kommen dürfen und 15 Minuten nach dem Spiel die Squasharena verlassen müssen.
Mathias Hecht, Leiter der Sportarena im Campus Sursee, kann am nächsten Montag die Schwimmhalle öffnen. «Allerdings gibt es noch sehr viele Ungewissheiten.» Kurse in Kleingruppen ab Level 4 mit höchstens vier Kindern finden ab dem 18. Mai statt. Beim Schulschwimmen bestehen noch sehr viele Fragezeichen.
«Erste Priorität haben bei uns die Sicherheit und die BAG-Empfehlungen», erklärt Mathias Hecht. Weil im Hallenbad Schüler, Spitzensportler und Freizeitschwimmer verkehren, muss die Sportarena verschiedene Vorgaben verschiedener Verbände beachten. Ab Montag trainiert jedoch beispielsweise das Olympiaduett im Synchronschwimmen wieder. Eingeschränkte Zeiten gelten, in einer Garderobe dürfen maximal fünf Personen gleichzeitig sein. Kurze Wartezeiten sind möglich. Auf den Schwimmbahnen gilt maximal zwei Personen. Und bis auf Weiteres ist nur Längen schwimmen, nicht baden erlaubt. «Planschen ist verboten, so dass wir leider keine Familien empfangen dürfen», so Mathias Hecht. Er appelliert auch an die Eigenverantwortung und erinnert an die Auflagen des BAG.
Schwitzen mit Sicherheitsabstand
Am 11. Mai dürfen auch die Fitnesscenter wieder öffnen, auch wenn sie – den Hygienevorschriften geschuldet – teils grosse Anpassungen vornehmen müssen. Im Fitness Connection in Sursee etwa gibt es genaue Zutritts- und Austrittskontrollen. Ausserdem wird in einigen Gerätebereichen (z. B. Ausdauerbereich, Kraftbereich) darauf geachtet, dass nicht an direkt nebeneinander stehenden Geräten trainiert wird. Gruppenfitnesskurse sind wieder möglich, wenn auch nur mit maximal neun Personen und einer 30-minütigen Lüftpause nach jeder Lektion.
Im Progress Sports Club, dem 24-Stunden-Fitnesscenter von Patrick Zemp in Sursee, wurden die Geräte im 1400 m² grossen Trainingsbereich neu verteilt. So können 90 % der Geräte im Zwei-Meter-Abstand weiterhin genutzt werden. Die Hälfte aller Duschen sind gesperrt. Boden-Markierungen und Trainingstücher sollen das Ihrige tun, damit sich das Virus im Fitnesscenter nicht ausbreiten kann.
Gut zu wissen: Das Schwitzen allein ist nach aktuellem Wissensstand wohl ungefährlich. «Wir gehen nicht davon aus, dass das Virus über den Schweiss aus dem Körper nach draussen dringt. Dafür gibt es derzeit überhaupt keine Hinweise», erklärt die deutsche Virologin Melanie Brinkmann in der aktuellen Ausgabe des «Spiegel».
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