Die Spono Eagles können sich am Ende einer hervorragenden Saison weder mit dem Meistertitel noch mit dem Cupsieg belohnen. Wie schon im ersten Playoff-Halbfinal kamen die Eagles in der ersten Halbzeit nicht auf Touren. Die Zugerinnen starteten fokussierter in den Cupfinal und legten gleich einen Drei-Tore-Vorsprung hin.
Die Abschlüsse der Nottwilerinnen waren zu unpräzis, um die Zuger Torfrau Abt zu überlisten. Die Verteidigung der Adler hingegen zeigte zu wenig Widerstand. In der 16. Minute nahm Trainer Stadelmann ein Timeout, um das Team wieder auf Kurs zu bringen ohne zu reüssieren. Die Zugerinnen lagen zum Ende der ersten Halbzeit mit 17:9 vorn.
Das Pausenresultat war desillusionierend, die Aussicht auf die 2. Halbzeit auch. Doch nur gute Miene zum bösen Spiel zu machen, kam für die Spono Eagles nicht in Frage. Eingeläutet wurde die spektakuläre Aufholjagd der Eagles mit dem Tor von Ana Emmenegger. Nachdem Marina Decurtins nachlegte und die Nottwiler Torfrau Soraya Schaller einen Wurf nach dem anderen parierte, war das Feuer bei den Eagles endgültig entfacht.
Schaller und die Nottwiler Abwehr hielten dicht, es wurde um jeden Ball gekämpft, im Angriff suchte jede kompromisslos den Abschluss. Der Zuger Vorsprung schmolz nach und nach. Vier Minuten vor Spielende stand es 25:23. Ein abgefälschter Wurf der Zugerin Cavallari landete im Tor, es musste ein Gegentor der Eagles folgen, damit der Sieg noch in Reichweite lag.
Die Anspannung auf beiden Seiten stieg, die Gemüter waren erhitzt, als sich Trainer Stadelmann bei den Schiedsrichtern darüber beschwerte, dass der Nottwiler Captain Sabrina Amrein hart angegangen wurde. Daraus resultierte eine Zeitstrafe für die Nottwiler Bank. Auch in Unterzahl kämpften die Eagles tapfer weiter, mussten sich jedoch schliesslich mit 29:26 geschlagen geben.
Judith Matter sagte nach dem Spiel: «Wir waren eigentlich parat für diesen Match, haben aber letztlich nur die letzten 20 Minuten richtig gekämpft.» Das reiche halt momentan nicht gegen ein starkes Zug.
Unter dem Strich war die Hypothek der 1. Halbzeit zu gross gewesen, um ein Cup-Märchen mit Nottwiler Happy End zu schreiben. Dennoch freut sich die ganze Spono-Familie über diese kämpferische und leidenschaftliche Aufholjagd der Eagles und blickt stolz auf eine leistungsstarke Saison 2020/2021 zurück. Nächste Saison ist der neue Trainer Fabio Madia (42) am Zug.
Karrierenende Die sechs Spielerinnen Judith Matter, Laila Troxler, Ivana Ljubas, Neli Irman, Kristina Ukaj und Ramona Muff beendeten vor oder nach dem Cupfinal ihre Laufbahn bei den Spono Eeagles. Publikumsliebling Judith Matter spielte zehn Jahre lang mit. Sechs Jahre lang bildeten sie und Patrizia Ramseier bei den Spono Eagles ein schier unzertrennbares Paar, ehe die Aargauerin 2018 den Spitzensport an den Nagel hängte. Seither heiratete sie und heisst heute Patrizia Steiner. Die drei Stichworte «klein, Kampfsau, Wirbelwind» fallen der heutigen Assistentin der U16 Elite bei den Spono Eagles ein zur Spielerin Judith Matter. «Von Anfang an hatten wir es super miteinander und verstanden uns auf dem Platz blind.»
Die Zwillinge retteten Spono
Dass sich die beiden auf dem Platz perfekt ergänzten, belegt sie so: «Ich trug die Nummer 6, sie die 9, was umgekehrt auch 6 ist. Wir waren wie eins.» Immer wenn die Eagles auswärts übernachteten, teilten Patrizia Steiner und Judith Matter das Zimmer. «Wir hörten immer lustige Gute-Nacht-Geschichten zusammen, und unser Zimmer war ein beliebter Treffpunkt des ganzen Teams.»
Ergänzend erzählt Sponos Mediensprecherin Chantal Hammans, auch sie eine ehemalige Teamkollegin: «Judy war in all ihren Jahren stets der Publikumsliebling und brachte jeweils die meisten und die lautesten Fans mit.» Nach einem miserablen Spiel und einer blamablen Niederlage in Thun seien die Spielerinnen tiefbetrübt in den Bus gestiegen: «Da bekam sie die Nachricht, zum ersten Mal Tante geworden zu sein. Judy freute sich so sehr über die Geburt der Zwillinge ihrer Schwester, dass sie uns alle mit ihrer Freude ansteckte, und die Niederlage total in den Hintergrund rückte. sti
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