Anfang September 1990 besuchten rund 100’000 Menschen über mehrere Tage verteilt das Eröffnungsfest in Nottwil, um das neu gebaute SPZ zu besichtigen; gegründet vom Pionier und Visionär Guido A. Zäch.
Aus 104 Betten 1990 wurden 206. Das Gebäude ist um einen Drittel vergrössert worden. Während damals noch 240 Mitarbeitende im SPZ arbeiteten, sind es heute gut 1300. Getragen wird dieses einmalige Solidarwerk von 1,8 Millionen Gönnern der Schweizer Paraplegiker-Stiftung.
Die Behandlung von Querschnitt-gelähmten in Nottwil ist seit Beginn weltweit einzigartig, weil sowohl Intensivmedizin, Akutmedizin, Chirurgie als auch Rehabilitation und Wiedereingliederung an einem Ort stattfinden. Zudem werden Betroffene auch nach der Rehabilitation ein Leben lang begleitet. «Patienten werden nach der Aufnahme im SPZ nicht nur von Wirbelsäulenspezialisten operiert und während der Reha über mehrere Monate von Pflegenden und Therapeuten betreut», sagt SPZ-Direktor Hans Peter Gmünder.
Die Betroffenen würden auch intensiv auf die Rückkehr in den Alltag vorbereitet. «Sie erhalten Beratungen zum Wohnungsumbau, können verschiedene Sportarten im Rollstuhl testen, gehen zur Schule und werden auch nach der Zeit im SPZ begleitet.»
Das für diese Woche geplante 30-Jahr-Jubiläumsfest musste aufgrund der Corona-Situation auf den 12./13. Juni 2021 verschoben werden. «Trotzdem wollen wir der Bevölkerung schon heute für die fantastische Unter-
stützung in den letzten 30 Jahren danken», erklärt Marcel Unterasinger, Leiter HR des SPZ.
Mitarbeitende der ganzen Gruppe, darunter viele Pflegefachkräfte, studierten eine eigene Choreografie zur weltweit viral gehenden #Jerusalema-
Dance-Challenge ein. Zu sehen, wie so viele Mitarbeitende – Fussgänger und Rollstuhlfahrer – vor dem SPZ zusammen tanzen, war laut Unterasinger berührend.
«Mit diesem Tanz danken wir der Bevölkerung für die jahrelange Unterstützung von Menschen mit Querschnittlähmung. Gleichzeitig wollen wir für Anliegen von Querschnittgelähmten sensibilisieren und mit unserer Arbeit dazu beizutragen, dass es nicht mehr Menschen mit oder ohne Behinderung gibt, sondern einfach nur Menschen.»
Daher hoffe er, dass das Video auch von ähnlichen Institutionen und Organisationen so oft wie möglich geteilt werde. «Zu guter Letzt hat diese Aktion eindrücklich gezeigt, dass unsere Mitarbeitenden auch in herausfordernden Zeiten stark zusammenhalten.»
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