Die Kronengasse in der Altstadt von Sempach ist zurzeit mit Bauabsperrungen, verschiedenen Materialien und Geräten überstellt. Unverkennbar ist hier einiges im Gang. Einerseits werden die beiden Wohnungen im altehrwürdigen Haus Heissenstein an der Kronengasse 1 erneuert – es entstehen zwei 4 1/2-Zimmer-Wohungen. Andererseits wird in rund einem Jahr, wenn die Bauarbeiten fertig sein sollen, nebenan auch ein Neubau mit zwei 3 1/2-Zimmer-Wohnungen stehen.
Wohnen mit Charakter
Es hätten sich schon einige Interessenten für die Wohnungen gemeldet, erzählt der Präsident der Korporation Sempach, Joe Ineichen. Zur Vermietung ausgeschrieben werden sie indes erst nach deren Fertigstellung. Die Wohnungsknappheit habe sich gegenüber den vergangenen paar Jahren eher entspannt, dennoch sei er zuversichtlich, dass eine genügend hohe Nachfrage bestehe. Es dürfte ein Leichtes sein, die Wohnungen im Neubau mitten im Städtli zu vermieten. Jene im Haus Heissenstein haben wegen der eher niederen Raumhöhe jedoch ein gewisses Handicap. Handkehrum haben Altbauwohnungen auch ihren Charme. «Das Angebot richtet sich an Liebhaber solcher Wohnungen», blickt Joe Ineichen voraus.
Historischer Bau bleibt erhalten
Die Denkmalpflege des Kantons Luzern hat das Haus Heissenstein als schützenswert eingestuft. Zusammen mit der Altstadtkommission Sempach hat man an die Korporation die Bedingung gestellt, möglichst viel historische Bausubstanz zu bewahren. Der Ursprung des Hauses mit der Hausnummer 1 wird im 17. Jahrhundert oder früher vermutet. Zuerst waren hier sogar zwei Gebäude gestanden, die um 1835 unter einem einzigen Dach zusammengefasst worden waren. Gemäss Joe Ineichen sind der sanften Sanierung umfangreiche bauhistorische und substanzielle Untersuchungen vorausgegangen.
Die Roman Hutter Architektur GmbH zeichnet für das Projekt an der Kronengasse verantwortlich. Auf der Website des Luzerner Unternehmens ist das Projekt aufgeführt. Dabei wird unter anderem davon berichtet, dass die in jüngerer Vergangenheit zugefügte Bausubstanz entfernt wird, um die ursprüngliche erlebbar zu machen.
Der Neubau wird in Hybridbauweise mit einer Sichtbetonfassade und viel Holz im Innern erstellt. Dabei kommt Holz aus Wäldern der Korporation zum Zuge. Zwischen dem alten und neuen Haus entsteht ein Zwischenraum, sodass sich das eher breite und massig wirkende Haus Heissenstein vom schlanken und höheren Neubau absetzt.
Mehr Komfort im Schtei
Markant werden die Veränderungen für den Kulturkeller im Schtei sein. Das Konzertlokal selber erfährt zwar kaum Veränderungen. «Es wird immer noch der Felsenkeller von vorher sein und gleich vielen Menschen – also rund 60 Personen – Platz bieten», erzählt Marco Sieber, Programmverantwortlicher von «im Schtei». Weil jedoch der Boden ausgeebnet wird und leicht tiefer zu liegen kommt, bekommen zukünftige Schtei-Besucher dank dem leicht erhöhten Volumen ein grösseres Raumgefühl. Und sie dürfen sich über mehr Komfort freuen. Ein geräumiges Foyer mit Bar empfängt die Besucher, die danach im wohlig warmen Schtei den Konzertperlen lauschen können. Zudem werden sich die WC-Anlagen ebenfalls im Haus befinden. «Wir behalten unser Konzept bei, vielfach noch eher unbekanntere Namen zu präsentieren, von denen wir glauben, sie werden bald einmal von sich reden machen», verspricht Marco Sieber.
«Dass die Bar neu nicht mehr im Konzertkeller selber sein wird, ist schon noch eine spezielle Vorstellung, hat sie doch zur typischen Schtei-Atmosphäre beigetragen», ergänzt Sieber. Doch für die Konzertgäste hätten die Erneuerungen viele Vorteile, etwa auch, dass Bands nach ihren Konzerten nun in Ruhe ihr Equipment abbauen könnten, währenddem die Gäste einen Stock höher noch in Ruhe in der Bar verweilen würden.
Exil mit Besonderheiten
Der Schtei hat seit Beginn der Bauarbeiten Ende Winter 2019 Konzerte im Exil abgehalten. Es seien so eindrückliche Erlebnisse möglich geworden, etwa im Dachgeschoss der Zehntenscheune (Steff la Cheffe) oder letztmal Anfangs März in einer Gewerbehalle auf dem Stima-Areal (Chez Lim), resümiert Marco Sieber. Das nächste und bereits ausverkaufte Konzert ist am 16. Mai in der Kirche auf Kirchbühl mit der Berner Singer-Songwriterin Jaël geplant. «Wir warten die weitere Entwicklung rund um das Coronavirus ab», sagt er. Doch man sei zuversichtlich, dass das Konzert durchgeführt werden könne.
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