Der Chüserainwald in der Gemeinde Neuenkirch ist eine der wenigen Stellen der Schweiz, wo die Calla gedeiht. Sie ist daher wegen ihrer Seltenheit geschützt. In Osteuropa, Nordamerika und Sibirien ist die Calla aber verbreiteter zu finden.
Der Drachenwurz, wie diese Blume auch genannt wird, wächst an Sumpfstellen und Ufern. Der durchnässte Boden, die Moorteiche und die wassergefüllten Gräben im Chüserainerwald sagen dieser Pflanze zu. Dank der Schaffung eines Waldreservates konnte sich die Calla in den letzten Jahren sogar ausbreiten.
Giftig, aber schön
Die Calla ist mit dem bei uns heimischen Aronstab verwandt und gehört in die gleiche Familie. Wie der Aronstab ist auch die Calla giftig und schmeckt brennend scharf. Auf der Haut kann sie Reizungen hervorrufen. Der Name «Calla» stammt aus dem Griechischen und bedeutet «die Schöne». Zum Blühen kommt die Calla in den Monaten Mai bis Juli. Die einfachen Blüten sitzen auf einem Kolben und werden von einem Hochblatt mantelartig umgeben. Dieses ist auf der Innenseite weiss, auf der Aussenseite grün gefärbt und verleiht der Pflanze das besondere, dekorative Aussehen. Die Blüten riechen unangenehm und locken so Aasfliegen als Bestäuber an. Die Früchte, die aus diesen Blüten hervorgehen, sind scharlachrote, schwimmfähige Beeren. In ihnen stecken klebrige Samen, die schwimmend oder von Wasservögeln ausgebreitet werden. hervorrufen.
Legende um Ursprung
Die geheimnisvolle Erscheinung dieser Blume und die Frage, warum die seltene Pflanze ausgerechnet im Chüserainwald gedeiht, hat die Fantasie der Menschen angeregt. Eine Sage versucht dieses Geheimnis zu erklären. Danach trug ein böhmischer Ritter bei der Schlacht von Sempach die Samen der Calla auf der Brust. Seine Liebste hatte sie ihm als Glücksbringer mitgegeben. Nach der Schlacht, die er überlebte, versteckte sich der Krieger im Wald, wurde aber von Eidgenossen aufgestöbert und ermordet. Die Leiche warfen die Unholde ins Moor. Jahre später keimten die Samen und an dieser Stelle erblühten die Calla-Blumen.
Der Verein «Naturraum Oberer Sempachersee» (Naros) engagiert sich seit 30 Jahren für Natur und Biodiversität in der Region. Eine zentrale Aufgabe dieser Organisation ist die Verbreitung von Informationen zu Natur und Umwelt sowie die Sensibilisierung der Menschen für ökologische Zusammenhänge. Mit dieser «journalistischen Exkursion» möchte der Verein Naros (www.naros.ch) das Interesse am Entdecken der Natur in der Gegend wecken.
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