Er freue sich riesig, dass es endlich losgehe, verriet Roman Röösli dieser Zeitung kurz vor seinem Abflug nach Tokio am Montagabend. Nach der Landung stand für ihn und seinen Bootspartner Barnabé Delarze am Mittwoch eine elfstündige Busfahrt nach Kinosaki an, wo sich die beiden bis zum 18. Juli im Trainingslager den Feinschliff holen. «Bis zum Abflug haben wir unglaublich hart trainiert. Jetzt werden die Trainingseinheiten kürzer, aber nicht minder intensiv», erklärt der Neuenkircher.
2016 feierte Roman Röösli im Doppelvierer seine Olympiapremiere, verpasste den Einzug in den A-Final aber knapp. «Damals waren wir Olympia-Neulinge und von der Kulisse und dem Olympiadorf überwältigt. In Tokio wissen wir, was uns erwartet. Das hilft sicher, um noch fokussierter zu sein.»
Was die Zielsetzung an Olympia angeht, nennt Roman Röösli drei Stufen. Das Minimalziel ist das Erreichen des A-Finals, ein Riesenerfolg wäre eine Medaille und das Traumziel natürlich die goldene Medaille. «Wenn wir den Halbfinal überstehen und im Final das beste Rennen unseres Lebens abrufen, dann sollte das auch zu einem sehr guten Resultat führen.»
Die Konkurrenz um den olympischen Medaillensatz, sie ist gewaltig. Acht bis zehn Boote haben gemäss Roman Röösli Chancen aufs Podest. Das zeigte sich auch in den Rennen 2021. An der EM in Varese fehlten Röösli und Delarze nur 12 Hundertstel aufs Podest, beim Weltcup auf dem Rotsee landete das Duo nach einem Startfurioso in einem extrem engen Rennen auf Rang 5. Beim Weltcup in Zagreb reichte es für Bronze. «Rein von den Resultaten her waren wir nicht mehr so stark wie im Vorjahr. Wir hatten aber in jedem Rennen gute Teilstrecken. Und wenn wir es schaffen, diese Puzzlestücke im Olympiarennen zusammenzusetzen, dann werden wir erfolgreich sein», sagt Roman Röösli.
Das erste Rennen bestreitet der seit Rio 2016 bestehende Doppelzweier am 23. Juli. Die Finalrennen sind auf den 28. Juli terminiert. Auf dem Weg dorthin musste Roman Röösli wegen Corona auch abseits des Bootes einige Hürden meistern. Zwei negative Coronatests vor dem Abflug, ein weiterer während des dreistündigen Prozederes nach der Landung, danach jeweils ein Test pro Tag. Dazu eine Registrierung auf einer japanischen App und einer Tracking-App, die stets verfolgt, wo sich das Duo im Land bewegt. Alles Dinge, die Roman Röösli aber gerne in Kauf nimmt, wenn er dafür in zwei Wochen zum zweiten Mal Jagd auf eine Olympische Medaille machen darf.
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