Bei zwar kalten Temperaturen, aber flachem Wasser präsentierte sich der Finaltag an der Ruder-EM in Polen im besten Kleid. Verteilt wurden die einzigen internationalen Ruder-Medaillen im Corona-Jahr 2020.
Mit Ambitionen im Final standen Roman Röösli und Barnabé Delarze im Männer-Doppelzweier. Die ersten Rennmeter gelangen dem Duo wie aus dem Lehrbuch. Schon nach 40 Rennsekunden hatten Röösli/Delarze eine halbe Luftkastenlänge Vorsprung auf die restlichen fünf Finalboote. Einzig der niederländische Doppelzweier vermochte das Tempo der Schweizer mitzugehen und blieb hartnäckig dran. Nach der Streckenhälfte erhöhten die Niederländer den Druck. «In diesem Moment fehlte uns die Effizienz und das nötige Tempo», erklärte Roman Röösli.
Die Niederländer setzten sich noch vor der 1500-Meter-Marke an die Spitze und bauten den Vorsprung danach etwas aus. Trotz Schlussspurt konnten die Schweizer das niederländische Boot nicht mehr abfangen. EM-Silber ist ein ausgezeichnetes Resultat, aber nicht das, was die beiden Schweizer in Poznan im Sinn hatten. «Unser Ziel war natürlich Gold», sagte Roman Röösli nach dem Rennen. Mit ihrer EM-Silbermedaille egalisierten Roman Röösli und Barnabé Delarze ihr Resultat vom Vorjahr an der Heim-EM in Luzern. «Als Gradmesser war die EM gut. Jetzt wissen wir, woran wir im kommenden Winter arbeiten werden.»
Schon am Morgen waren die B-Finals ausgetragen worden. Dabei siegten sowohl der Vierer ohne Steuermann mit Joel Schürch (Seeclub Sursee), Nicolas Kamber, Paul Jacquot und Markus Kessler als auch der Frauen-Doppelzweier der Leichtgewichte mit Frédérique Rol und Patricia Merz deutlich. Beide Boote beendeten die EM auf dem 7. Gesamtrang. Diese Resultate zeigen, dass die Ambitionen der beiden Boote für den A-Final (Ränge 1–6) durchaus gerechtfertigt gewesen wären. Sie demonstrieren aber auch, dass nur ein kleiner Holperer oder Hundertstelsekunden auf Top-Niveau über A- oder B-Final entscheiden.
«Es ist uns gelungen, an dieser EM eine kompakte Mannschaftsleistung abzuliefern. Sieben Boote in den Top 7 bestätigen, dass in den vergangenen Monaten trotz erschwerterBedingungen sehr gut gearbeitet wurde. Mit Roman Röösli und Barnabé Delarze verfügen wir über ein Spitzenboot, das jederzeit für eine Medaille gut ist. Der Vierer ohne Steuermann mit Joel Schürch vermochte zwei von drei Rennen zu gewinnen, war aber im entscheidenden Halbfinal nicht rennbestimmend», resümierte Verbandsdirektor Christian Stofer.
Der Abstand zur europäischen Spitze sei für den leichten Frauen-Doppelzweier mit Frédérique Rol und Patricia Merz klein. Dennoch hätte er eine Finalqualifikation erwartet. Wohl nicht ihren eigenen Ansprüchen genügte der 5. Rang von Jeannine Gmelin im Frauenskiff. Sofia Meakin konnte ihre physische Stärke in einem Skiffrennen umsetzen und wurde mit ihrer ersten Elite-Medaille belohnt. Grosse Fortschritte konnten insbesondere beim leichten Männer-Doppelzweier mit registriert werden. Der junge Frauen-Doppelvierer überzeugte mit der Finalqualifikation und seinem kämpferischen Rennstil.
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