Auch der Norden Italiens wurde vom Sturmtief nicht verschont, weshalb nicht alle internen Rennen wie geplant stattfinden konnten. Trotz Absage der Rennen am Sonntag ist sich das Selektionsgremium von Swiss Rowing einig – der Doppelzweier in der Besetzung mit Roman Röösli und seinem langjährigen Bootspartner Barnabé Delarze von Lausanne Sports SA ist zurzeit der schnellste und soll die Schweiz im kommenden Sommer in Tokio vertreten.
Delarze hatte eine Woche zuvor mit dem Sieg an den Swiss Rowing Indoors, die schweizweit zum ersten Mal virtuell über die Bühne gingen, bereits gezeigt, dass er in einer guten Form ist. Für die Kaderathleten fanden die Rennen auf den Ruderergometern in der Dreifachturnhalle neben dem nationalen Ruderzentrum in Sarnen statt, wo es dem physisch etwas unterlegenen Roman Röösli trotz eines guten Auftritts nicht ganz aufs Podest reichte. Mit 5:54.7 Minuten erruderte er sich den 5. Rang.
Keine Woche später wurden Boote, Crew und Staff ins grenznahe Corgeno verschoben, um die letzten Tests auf dem Wasser vorzunehmen. Für Röösli, der bei den letztjährigen Trials seit 2014 erstmals gegen Delarze verlor, war die Aufgabe definiert. Mit Erfolg – der gebürtige Neuenkircher stellte mit gut zweieinhalb Sekunden Vorsprung seine Stärke auf dem Wasser zur Schau, so dass es um die Bootszusammensetzung im Doppelzweier keine grossen Gespräche gab. Bereits seit zehn Jahren fährt das erfolgreiche Duo international meistens im selben Boot. Um in Tokio gemeinsam möglichst schnell und erfolgreich zu sein, schadet der interne Wettkampf unter den beiden Freunden aber keineswegs.
Die nachkommende Rudergeneration benötigt noch etwas mehr Geduld, denn ihre Trials auf dem Wasser finden erst Mitte April an selber Stätte in Corgeno statt. Der Auftakt in die Testserie auf dem Ergometer gelang der Sempacher Delegation aber bereits. David Widmer verteidigte in einem beherzten Rennen bei den U19-Junioren die Silbermedaille aus dem Vorjahr. Auch Patrick Brunner erreichte eine neue persönliche Bestzeit. Der junge U23-Athlet, der vor dem Abschluss der Spitzensport-RS steht, startete in der offenen Kategorie gegen Röösli und Co., wo er auf den 10. Platz fuhr.
Mit der anstehenden Zeitumstellung wechselt der Seeclub Sempach in den Sommertrainingsplan. Unter der Woche kann also wieder auf dem Wasser trainiert werden, was auch bedeutet, dass die Regattasaison vor der Tür steht. Die nationale Ruderszene freut sich, dass in diesem Jahr Wettkämpfe in der Schweiz wie geplant stattfinden dürfen – wenn auch die Zuschauer vorerst vor den Bildschirmen sitzen und nicht vor Ort.
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