Wein, Essen und Theater – eine Mischung, die in Hildisrieden zu überzeugen vermochte. Zahlreiche Gäste erschienen am Freitag zum «Theater&Dine» im Zentrum Inpuls. Nach einem Apéro zwischen Marktständen kam das Publikum in den Genuss eines Dreigangmenüs aus der Löwenküche. Nach dem Hauptgang mischten sich die Schauspieler unters Publikum und läuteten den Theaterbeginn allmählich ein. Mit dem Duett «I’m Singing in the Rain» von Christian Zenger und Adrian Estermann fand sich das Ensemble dann auf der Bühne ein und der Vorhang fiel.
Theater-Klassiker lebt weiter
Abby und Martha Brewster sind ganz reizende alte Damen. Eigentlich. Wären da nicht die elf (oder waren es doch zwölf?) Leichen im Keller. Diesen einsamen, älteren Herren haben die liebenswürdigen Brewster-Schwestern laut eigenem Ermessen einen Gefallen getan. Und dann wurden sie von Theodore Roosevelt höchstpersönlich beerdigt. Inklusive Abdankungsfeier.
Was sich nach einer durchgeknallten Horrorkomödie anhört, ist Grundlage für den Theaterklassiker «Arsen und Spitzenhäubchen», welcher 1939 geschrieben und 1944 verfilmt wurde. Seither hat sich das schwarzhumoristische Stück von Joseph Kesselring nichts von seinem Charme und Witz verloren und gehört noch heute zu den beliebten Klassikern auf den Schweizer Theaterbühnen.
Neue Wege eingeschlagen
Mit «Arsen und Spitzenhäubchen» schlug das Ensemble rund um Regisseurin Magy Kronenberg neue Wege ein. Nachdem die Theatergesellschaft erstmals losgelöst von der Trachtengruppe als Organisator auftrat, war es nun an der Zeit, vom traditionellen Heimattheater wegzukommen und neue künstlerische Richtungen einzuschlagen. «Es war extrem befreiend, bei der Stückwahl freie Hand zu haben», meinte Magy Kronenberg. Und die Schauspieler müssten bei einem Klassiker viel eher an ihre Grenzen gehen, als wenn sie eindimensionale Charaktere als Knechte und Mägde spielen müssten, führte Kronenberg weiter aus.
Spass gehabt, trotz Mehraufwand
Einer, der an diese Grenzen ging, war Markus Estermann. In der Rolle als Theaterkritiker Mortimer Brewster wandelte er sich vom etwas steifen, kleinkarierten Neffen zum Publikumsliebling. «Es war für uns sehr interessant, mit unserer ersten Produktion als eigenständiger Verein mit Stückwahl, Musik und Bühnenbild einen Kontrapunkt zu setzen zu dem, was war», sagt Estermann im Gespräch. «Die neue Organisation als Verein bedeutete aber auch, dass die Schauspieler zusätzliche organisatorische Aufgaben übernehmen mussten», meint der Schauspieler weiter. Trotz des Mehraufwandes hatten die Mitwirkenden offenbar Spass und auch die Besucherzahlen sprechen für den Event. Ob sich das neue Konzept bewährt, wird sich zeigen.
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