Vor einem Jahr stellte Manuela Schär in der Schweiz einen neuen Weltrekord über 1500 Meter auf. Daher waren die Erwartungen am Samstag in Nottwil gross, und das Publikum am Livestream wurde nicht enttäuscht. Anders als am Freitag drückte die Krienserin nicht von Anfang an aufs Gas: «Wir starteten verhalten, und alle schauten erst einmal, was die anderen machen. Zum Glück kam Susannah Scaroni mit, als ich das Tempo anzog. Die Amerikanerin ist immer für ein schnelles Rennen zu haben, was mir gelegen kam. Sie ist für mich aktuell sicher die spannendste Konkurrentin. Daher freue ich mich auf das Rennen über 5000 Meter von Montag.»
Im gleichen Rennen fuhr Catherine Debrunner (Geuensee) auf den vierten Platz. Schon im Rennen am Vormittag brillierte sie mit einem Zweiten Platz über 100 Meter. Sie hat sich in den letzten Jahren an die Spitze herangetastet und man darf auf ihre weitere Karriere gespannt sein.
Nicht so optimal lief es bei Marcel Hug. Auch hier verhielten sich die Athleten sehr zurückhaltend auf den ersten beiden Runden, wie der Nottwiler nach dem Rennen konstatierte: «Zu Beginn zeigte niemand eine klare Strategie. Daniel Romanchuk attackierte erst spät und musste daher aussen herum. Dennoch trug er den Sieg in dieser Serie heim. Er ist im Moment der Massstab in unserer Kategorie.» Morgen gibt es im Rennen über 5000 Meter eine Gelegenheit für eine Revanche.
Nach dem Sieg über 800 Meter gestern bewies Beat Bösch (Nottwil) mit einem zweiten Platz über 100 Meter heute erneut seine gute Form.
Der Nottwil 2021 World Para Athletics Grand Prix gehört zu einer Serie von aktuell sechs grossen Wettkämpfen des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), beziehungsweise von World Para Athletics. Ein halbes Jahr vor den Paralympischen Spielen reisen die meisten Topstars an, um die eigene Form auszuloten. Zahlreiche Schweizer gehören zu den Favoriten in ihren Kategorien.
Seit der Grand Prix 2013 lanciert wurde, ist die Serie sprungartig gewachsen und heute nehmen an den Wettkämpfen auf vier Kontinenten insgesamt rund 2000 Athleten teil. Für den Anlass in Nottwil haben sich mehr als 300 Athletinnen und Athleten angemeldet. Neben den Rollstuhlrennen werden wiederum Wettkämpfe für Seh- und Lernbehinderte sowie für Athleten mit Amputationen angeboten. Es werden auch Wurfdisziplinen gezeigt, für die sich in der Schweiz kaum noch Sportler begeistern lassen.
Das Daniela Jutzeler Memorial und die Schweizer Meisterschaften, die in der Woche darauf in Arbon am Bodensee (Weltklasse am See) stattfinden, geben den Athleten die Möglichkeit, innert zehn Tagen mehrmals in verschiedenen Disziplinen zu starten.
Alle Wettkämpfe finden dieses Jahr ohne Publikum statt. Wer trotzdem mitfiebern will, kann unter www.parathletics.ch den Livestream verfolgen.
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