Ein weiterer heisser Tag mit Seiten-Gegenwind und anspruchsvollen Bedingungen wartete am Sonntag auf die Ruderinnen und Ruderer am Sea Forest Waterway in Tokio.
Bei Roman Röösli (Seeclub Sempach) und Barnabé Delarze ging es um alles oder nichts. Alles andere als der A-Final war für die beiden undenkbar und in ihren mentalen Szenarien nicht vorgesehen. Weltmeister China und Niederlande, das schnellste Boot aus den Vorläufen, waren die Favoriten des Halbfinals. Für die Final-Qualifikation galt es mindestens Russland, Rumänien und Litauen hinter sich zu lassen.
Die erste Streckenhälfte gehörte den Schnellstartern, den Chinesen Zhang/Liu. Auch den Schweizern gelang der Start ausgezeichnet. Sie positionierten sich souverän an dritter Stelle hinter den Niederländern Broenink/Twellaar, die sich auf der zweiten Streckenhälfte an die Spitze setzen sollten. Hartnäckig an Röösli/Delarze dran blieben indessen die Russen Potapkin/Kondratev. Sie passierten die Streckenhälfte lediglich eine Sekunde hinter den Schweizern und sahen ihre Chance auf den A-Final gekommen. «Wir waren zu kurz und etwas verkrampft, was in einem Halbfinal passieren kann», bilanziert Barnabé Delarze das Halbfinalrennen selbstkritisch. Um die Russen abzuschütteln, erhöhten Röösli/Delarze den Druck stetig, liessen die Russen auflaufen und sicherten sich den A-Final. «Jetzt ist dieser Schritt gemacht, und wir können im Final frei rudern und voll attackieren. Wir freuen uns darauf, nach fünf Jahren Wartezeit im A-Final ans absolute Limit zu gehen.» Das Rennen aller Rennen für Roman Röösli und Barnabé Delarze findet am Mittwochmorgen um 2.30 Uhr Schweizer Zeit statt.
Andrin Gulich, Joel Schürch (Seeclub Sursee), Markus Kessler und Paul Jacquot hielten den Vierer-ohne auf den ersten 1000 Metern gut im Feld, während vorneweg die Niederlande vor Rumänien die Pace angaben. Denn: Nur die ersten beiden Boote in diesem Hoffnungslauf qualifizierten sich für den A-Final. Darum erhöhte sich der Druck im Feld spürbar, als Rumänien auf der zweiten Streckenhälfte angriff und die Führung übernahm. Der Konter der Niederländer war ungenügend. So musste sich das niederländische Boot plötzlich sogar noch gegen die aufkommenden Polen wehren. Das Schweizer Boot konnte nicht mehr auf die führenden Boote auffahren und belegte den 5. Rang, was für die Crew den B-Final um die Ränge 7–10 bedeutet.
Nachdem bereits die Rennen vom Montag vorverlegt wurden, weiten sich die Warnungen vor einem tropischen Sturm mittlerweile auf den Dienstag aus. «Die nächsten drei Tage dürften aufgrund des angekündigten Schlechtwetters anspruchsvoll werden», sagte Verbandsdirektor Christian Stofer. Die Organisatoren entschieden heute, die am Dienstag geplanten Rennen auf den Mittwoch und Donnerstag zu verschieben. Erneut kommt es zu Auswirkungen auf die Schweizer Boote. Bei weiteren Verschiebungen dürfte das Rennprogramm bis zum letzten Tag der Ruderwettkämpfe am kommenden Freitag sehr dicht werden.
Sie können Ihre Traueranzeige in Ruhe von zu Hause aus gestalten und aufgegeben. Es stehen Ihnen Muster, Hintergründe und Bilder zur Verfügung.
Anzeige online aufgeben