Aufgrund der rückläufigen Ansteckungszahlen sind die Kapazitäten in den Luzerner Spitälern für die Behandlung von Corona-Patienten aktuell ausreichend. Daher baut der Kanton das Notspital (oder Medical Center Luzern, MCL) in Nottwil bis Ende Mai zurück. Gesundheitsdirektor Guido Graf ergänzte an der Pressekonferenz vom Freitag: «Ich wollte mit dem Entscheid, das MCL abzubauen, bewusst zuwarten, bis sich abzeichnet, ob sich aufgrund des 1. und 2. Lockerungsschrittes die Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle erhöht.» Seit Freitag ist die Zahl um 13 angestiegen.
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Kanton ĂĽbernimmt Kosten
Im Bedarfsfall könne das MCL innerhalb von maximal drei Wochen wieder aufgebaut und in Betrieb genommen werden, erklärte Graf. Die Ausgaben für das MCL belaufen sich schätzungsweise auf rund 200’000 bis 250’000 Franken. Sie werden vom Kanton übernommen.
An vorderster Front in Nottwil dabei war Vinzenz Graf, Stabschef des Kantonalen Führungsstabs, aus Beromünster. «30 Angehörige der Zivilschutzorganisation Wiggertal helfen, das Medical Center bis Ende Mai abzubauen», erklärte er. Möglich sei, dass das SPZ oder die Spono Eagles ab Anfang Juni die umfunktionierte Sporthalle für ihre Bedürfnisse wieder nutzen können.
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«Richtig und wichtig»
Regierungsrat Graf betonte: «Das MCL musste zum Glück nicht in Betrieb genommen werden. Dennoch war es aus verschiedenen Gründen richtig und wichtig, dass man sich auf den Worst Case vorbereitet hat.»
Vinzenz Graf hat eine sehr strenge Zeit hinter sich, die ihn teils auch am Samstag und Sonntag forderte. Seit 16. Februar amtiert er als Stabschef des kantonalen Führungsstabs. «Seit zwei Wochen ist es ruhiger. Wir tauschen uns noch einmal wöchentlich in einem Rapport aus», erzählt er.
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Graf stĂĽtzt Bundesrat
Regierungsrat Graf äusserte sich auf Anfrage zum offenen Brief von Bischof Felix Gmür an den Bundesrat. Darin forderte der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Gottesdienste wieder durchführen zu können. «Ich teile die Haltung des Bundesrats. Wir müssen vorsichtig sein», sagte Guido Graf. Es habe keinen Wert, dass jeder Kanton eigene Geschwindigkeiten bei der Lockerung fahre. «Ich habe aber Verständnis für das Anliegen unseres Bischofs.»
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Sport erhält Soforthilfe
Im Kanton Luzern haben Sportvereine, -verbände und weitere Nonprofit-Organisationen aus dem Bereich Sport seit April die Möglichkeit, Gesuche um Finanzhilfe einzureichen. Die Eingabefrist läuft bis Ende Mai. Der Kanton Luzern unterstützt die Akteure im Sport, wenn deren finanzielle Situation aufgrund der Pandemie schwierig und die Weiterführung ihrer Tätigkeiten gefährdet ist. Regierungsrat Guido Graf schreibt sich auf die Fahne: «Ich habe mich erfolgreich dafür eingesetzt, dass der Bund die Jugend- und Sportbeiträge ausrichtet, auch wenn die Kurse und Trainings wegen der Covid-19-Pandemie nicht stattgefunden haben.»
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Gute Noten fĂĽr Betriebe
Die Kantonale Industrie- und Gewerbeaufsicht führte seit dem 26. März insgesamt 291 Kontrollen von Indus-
trie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben durch. Die Betriebe halten die Schutzmassnahmen grundsätzlich gut ein. Bei rund einem Drittel der Fälle mussten nur kleinere Korrekturen angeordnet werden. Die Mängel wurden direkt vor Ort sofort behoben. Auch Kontrollen bei rund 100 Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben ergaben gute Resultate.
Stand 14. Mai sind im Kanton Luzern seit Ausbruch der Krise etwas über 8800 Gesuche für Kurzarbeitsentschädigung für rund 104’000 Arbeitnehmer eingereicht worden. 8450 der Gesuche sind bereits bewilligt worden. Bis am vergangenen Freitag wurden von der Arbeitslosenkasse über 45 Millionen Franken als Kurzarbeitsentschädigung ausbezahlt.
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«Gönnen Sie sich etwas»
Guido Graf forderte die Luzerner zum Schluss auf: «Leben Sie Ihr Leben. Gehen Sie zum Beispiel in ein Restaurant. Gönnen Sie sich etwas, denn wir werden länger mit dem Virus leben müssen.» Er selber besuchte bereits vergangene Woche ein Restaurant. «Der Wirt und das Personal freuten sich sehr über unseren Besuch.»
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