Markus Fischer ist seit neun Jahren Präsident des Fischereiverbands Kanton Luzern (FKL). Neu bildet er ein Co-Präsidium mit Sara Muff, die vor einem Jahr in den Vorstand gewählt worden ist, wie der Fischereiverband am Mittwoch mitteilte.
Die Wahl geschah anlässlich der Delegiertenversammlung in Wohlhusen. In der männerlastigen Fischereiszene habe noch nie eine Frau an der Spitze eines Kantonalverbands gestanden, wird der Vize-Präsident des FKL, Peter Schürmann, zitiert. Der Verband sei vom neuen Führungsmodell überzeugt: Zwei Geschlechter, zwei Generationen, zwei politische Hintergründe und ein modernes Sharing-Modell in der Führung.
Auch Markus Fischer zeigt sich auf Anfrage dieser Zeitung sehr erfreut über das Co-Präsidium. «Ich bin sehr zufrieden, dass ich eine politisch so gewandte Nachfolgerin hinter mir sehe, die gleich denkt wie ich», sagt der Trienger. Mit der Zeit wolle er das Präsidium aufgeben, bestätigt er. Mit dem Co-Präsidium sei nun eine saubere Übergabe nach und nach möglich. Von einer Frau als Präsidentin erhoffe er sich eine Motivation für Frauen, dass auch sie sich dem Fischen zuwenden. Bisher betrage die Frauenquote weniger als ein Prozent.
«Ich fische seit meiner Kindheit», erklärt Sara Muff ihre Nähe zum Fischereiverband. Sie isst selten Fleisch, aber gelegentlich Fisch. «Allerdings ist der selbst gefangene praktisch der einzige Fisch, den ich esse.» Seit einem Jahr ist sie nun als einzige Frau im Vorstand vertreten, nun kam die Idee auf, dass sie auch am Präsidium beteiligt sein solle. «Dies mache ich sehr gerne. So ergibt sich auch eine Signalwirkung an die Frauen, dass dieser wunderschöne Sport nicht nur den Männern vorbehalten ist», meint sie. Selber erhalte sie im Verband nur gute Reaktionen. Höchstens am Wasser habe sie vereinzelt Sprüche gehört, oder man(n) wollte ihr automatisch helfen. «Aber wenn die Fischer merken, dass ich alle Knoten kann und weiss, was ich mache, finden sie es cool.»
Mit der Fischerei verbunden seien aber auch eine Vielzahl an ökologischen Themen, bei denen der Verband eine wichtige Stimme darstelle. Aufs politische Parkett kommen unter anderem die Restwassermengen, das Stromgesetz oder die Biodiversitätsinitiative. Den Fischen gehe es nicht gut, rund 80 Prozent der einheimischen Arten sind gefährdet. Die Gewässer seien unter Druck aufgrund der Klimaerwärmung, aber auch durch die Nutzung für Freizeit, zur Kühlung, die Wasserkraft oder durch Verunreinigungen. «Da sich die ökologischen Probleme unter der Wasseroberfläche befinden und für viele nicht sichtbar sind, werden sie häufig erst wahrgenommen, wenn es schon fast zu spät ist», so Muff.
Die Delegiertenversammlung bestätigte ausserdem die bisherigen Vorstandsmitglieder, darunter Thomas Hofer aus Oberkirch und Peter Schürmann aus Nottwil. Einstimmig genehmigte die DV zudem die Erhöhung des Mitgliederbeitrags. Der FKL begrüsst die Einführung des Reinigungsobligatoriums ab 1. Mai, verlangt aber zusätzlich Kontrollen.
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