Die Wasserversorgung Neuenkirch hat das Leitungsnetz der Wasserversorgung Rippertschwand per 1. Januar dieses Jahres übernommen. Die Wasserversorgung Rippertschwand hat in der Folge die Auflösung beschlossen. Dieser Schritt sei von allen Beteiligten gewünscht worden und einvernehmlich erfolgt, wie Beat Gachnang, Präsident der Wasserversorgung Neuenkirch, betont. Der Grund liege darin, dass die Wasserversorgung Rippertschwand langfristig eigenständig nicht hätte überleben und vor allem auch dringend anstehende Investitionen nicht selbst hätte finanzieren können. Letztere sind nötig, um die Löschwasserversorgung des Gebietes Rippertschwand, Sonnmatt und Weiherhüsli auch in Zukunft jederzeit sicherstellen zu können. Durch den Zusammenschluss mit dem Leitungsnetz der Wasserversorgung Neuenkirch erreiche man einen höheren Wasserdruck an den Hydranten in der Rippertschwand und der Sonnmatt, führt Beat Gachnang aus, was teils neue Leitungen bedingt. «So muss unter anderem im Gebiet Weiherhüsli eine neue Leitung gebaut werden, welche die Kantonsstrasse unterquert», ergänzt Gachnang. Die Kosten für alle Investitionen belaufen sich auf rund 270’000 Franken. Läuft alles nach Plan, möchte man noch in diesem Frühjahr mit den Bauarbeiten beginnen.
Emmer Wasser für Neuenkirch
Die Wasserversorgung Rippertschwand hat bereits einen bestehenden Wasserliefervertrag mit der Wasserversorgung Emmen. 28 Liegenschaften verbrauchen Emmer Wasser. Mit der Übernahme der Rechte und Pflichten wird für die Wasserversorgung Neuenkirch der Weg frei für einen Verbund mit der Wasserversorgung Emmen. «Durch diesen überregionalen Verbund kann die langfristige Versorgungssicherheit weiter ausgebaut werden», sagt Beat Gachnang dazu. Ein solcher Verbund wäre natürlich auch die Aquaregio AG gewesen, zu der elf Wasserversorgungen im Einzugsgebiet des Sempachersees gehören und die Ende 2018 gegründet worden war. Laut Beat Gachnang hätte das Zusammengehen Neuenkirchs mit der Aquaregio «sehr hohe Kosten ausgelöst, ohne dass für uns mit den durch die Aquaregio AG zu erstellenden Anlagen ein direkter Nutzen entstanden wäre». Diese Mehrkosten hätten letztlich auf die Wasserbezüger überwälzt werden müssen. «Der bisherige Wasserpreis von 1.60 Franken pro Kubikmeter hätte massiv angehoben werden müssen», macht Beat Gachnang klar. Mit dem Vertrag mit der Wasserversorgung Emmen, der kurz vor der Unterzeichnung stehe, könne Neuenkirch langfristig Wasser aus Emmen mitnutzen. Das bestehende Leitungsnetz der Wasserversorgung Neuenkirch habe bereits sehr nahe an das Reservoir Rippertschwand der Wasserversorgung Emmen herangeführt und mit der Übernahme der Leitungen von der Wasserversorgung Rippertschwand sei der Verbund nun bewerkstelligt. «Somit konnte der schon lange angestrebte Zusammenschluss mit der Wasserversorgung Emmen vergleichsweise kostengünstig realisiert werden», sagt Beat Gachnang. «Mit dem Entscheid, sich nicht an der Aquaregio AG zu beteiligen, hat die Wasserversorgung Neuenkirch zudem ein klares Bekenntnis zur weiteren Eigenständigkeit abgegeben.»
Sorge zum Wasser tragen
Neuenkirch kommt freilich schon lange nicht ausschliesslich nur mit eigenem Wasser aus, wie andere Gemeinden um den Sempachersee auch nicht. Zu wenig ergiebig sind die Quellen im Einzugsgebiet des Sees. Und trockene Phasen treten vermehrt auf und dauern länger an, was weite Teile der Schweiz und damit auch die Region Sempachersee letztmals auch 2018 miterleben musste. Tendenziell hätten die Quellen in Neuenkirch in den vergangenen Jahren sinkende Erträge gebracht. «Zudem stellt die Qualitätssicherung der Quell- und Grundwasserfassungen in unserem Gebiet mit einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung eine stetige, gros-se Herausforderung dar», fügt Beat Gachnang an. Trotz sinkendem Pro-Kopf-Verbrauch hat der Wasserbedarf im Gegenzug in Neuenkirch zugenommen. «Bei Trockenheit geben wir zudem regelmässig Notwasser an die Wasserversorgung Hellbühl und an nicht direkt an unser Netz angeschlossene Liegenschaften ab.» Kurz: Auch Neuenkirch muss zunehmend haushälterischer mit Wasser umgehen. So hatten verschiedene Wasserversorgungen der Region die Bevölkerung im vergangenen Trockensommer aufgefordert, mit Wasser sparsam umzugehen. Obwohl der Dorfteil Hellbühl über eine eigene Wasserversorgung verfügt, musste aus Neuenkirch Wasser bezogen werden. Auch musste man stets im Auge behalten, dass man die vertraglich geregelte Wassermenge aus Sempach nicht überschreitet (siehe Kasten).
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