Die Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt immer näher an die Schweiz. Im Sommer hat es in Deutschland bereits erste Fälle bei Hausschweinen gegeben. Die Tierseuche wird einerseits durch Wildschweine übertragen, kann andererseits aber auch durch Menschen und Geräte verschleppt werden und so in kurzer Zeit grosse Distanzen überwinden.
Martin Bruegger, Leiter Veterinärdienst des Kantons: «Es ist wichtig, dass die zuständigen Tierseuchenbekämpfungsorgane auf einen möglichen Ausbruch der ASP im Kanton Luzern vorbereitet sind». Die ASP sei für den Menschen zwar ungefährlich, ein Ausbruch hätte aber massive wirtschaftliche Folgen für die Landwirtschaft im Kanton Luzern beziehungsweise in der Schweiz.
Der Zivilschutz übte deshalb mit seinen beiden Tierseuchenzügen vor rund zwei Wochen unter der Führung des Veterinärdienstes erneut den Ernstfall. Eine erste Simulation vor einem Jahr lieferte wertvolle Erkenntnisse, die in die diesjährige Übung einflossen.
Mit dieser Wiederholungsübung wurden die Abläufe gefestigt und weiter verbessert. Gemäss Übungsanlage war der Chüserainwald auf dem Gemeindegebiet von Neuenkirch von einem fiktiven ASP-Fall bei einem Wildschwein betroffen und wurde zum Sperrgebiet erklärt.
In diesem Sperrgebiet mussten weitere «Wildschweinkadaver» (Wildschweinfelle) gesucht und geborgen werden. Die Suche im Wald ist je nach Gelände sowie Pflanzen- und Baumbestand eine Herausforderung. Dennoch fanden die Suchteams alle im Gebiet ausgelegten Übungs-Kadaver.
Zusätzlich wurden in separaten Suchfeldern Kadaver mit dem ASP-Spürhund von Silvio Corti von der Arbeitsgemeinschaft ASP-Spürhunde Schweiz gesucht und auch gefunden. Die Bergung und der Abtransport konnten anschliessend unter Einhaltung der notwendigen Reinigungs- und Desinfektionsmassnahmen durchgeführt werden.
Die Bilanz der Übung ist sehr positiv. Die Abläufe und Transportgeräte – sowohl für die Suche als auch für die Bergung von Kadavern – bewährten sich. Alle Beteiligten nahmen sehr engagiert an der Übung teil und zeigten, was bezüglich Kadaversuche im Wald möglich ist.
Auch der Einbezug des ASP-Spürhundes hat neue Möglichkeiten bezüglich Suche aufgezeigt. Dank der Übung konnten weitere Erkenntnisse gewonnen werden, die zur Optimierung der Abläufe beitragen. Martin Bruegger: «Der Kanton Luzern ist gut auf den Ernstfall vorbereitet. Dennoch bleibt zu hoffen, dass dieser nie eintreten wird».
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