Neubau plötzlich markant teurer

Die Kosten des Gewinnerprojekts «Papillon» werden voraussichtlich die Wettbewerbsvorgabe deutlich übersteigen. Die Aktionärsgemeinden und der Verwaltungsrat der Meierhöfli AG lassen das Vorprojekt daher erneut überprüfen.

red (1)

21. Juni 2024

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Visualisierung des Neubaus des Alters- und Pflegeheims Meierhöfli in Sempach. (Visualisierung zVg)

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Das Meierhöfli Sempach, wie es sich heute präsentiert. (Foto Franziska Haas)

Am Donnerstag, 13. Juni, hielt die Meierhöfli AG im Saal des Alters- und Pflegezentrums in Sempach ihre erste Gerneralversammlung ab.

Die Meierhöfli AG wurde Anfang 2023 durch die drei Eignergemeinden Sempach, Eich und Hildisrieden gegründet und betreibt derzeit das bestehende Alters- und Pflegeheim Meierhöfli. Verwaltungsratspräsident Jürg Aebi führte durch die Traktanden. Sämtliche Anträge des Verwaltungsrats wurden genehmigt und mit Dr. Beat Manser, langjähriger Hausarzt, Eich, ein zusätzliches Verwaltungsratsmitglied gewählt.

Forderndes erstes Jahr

Der Verwaltungsrat war im ersten Betriebsjahr der Meierhöfli AG von Beginn weg stark gefordert. Es galt, neben den ordentlichen strategischen Arbeiten das besondere Augenmerk auf das von den Eignergemeinden übernommene Siegerprojekt «Papillon» zu richten, mit welchem das in die Jahre gekommene, alte Gebäude ersetzt werden soll.

Im Hinblick auf den Abschluss des Vorprojekts Neubau Meierhöfli haben sich die Eignergemeinden Sempach, Eich und Hildisrieden durch den Verwaltungsrat über den Stand der Planung informieren lassen. Dabei hat das Projekt «Papillon» der ARGE Meyer Gadient / Rogger Ambauen AG, welches im Mai 2022 siegreich aus dem Wettbewerb hervorging, seine Qualitäten betreffend den Anforderungen an ein nachhaltiges Pflegeheim bestätigt. Allerdings liegen die erwarteten Projektkosten laut aktuellem Planungsstand deutlich über der ursprünglichen Wettbewerbsvorgabe. Die Aktionärsgemeinden und der Verwaltungsrat der Meierhöfli AG haben deshalb beschlossen, das Vorprojekt erneut zu überprüfen. Ziel ist es, bis spätestens Ende Dezember 2024 die nächsten Schritte auszulösen.

10 Millionen Franken mehr

Die Aktionärsgemeinden haben nun den aktuellen Planungsstand mit Gesamtkosten von rund 40 Millionen Franken zur Kenntnis genommen und beschlossen, das Projekt in Zusammenarbeit mit der Baukommission nochmals kritisch zu überprüfen. Die Wettbewerbsvorgabe lag bei 27 Millionen Franken, wobei einige Zusatzkosten in dieser Summe nicht enthalten waren. Nach dem Sieg von «Papillon» hat auch eine auswärtige Kontrollstelle eine Kosteneinschätzung vorgenommen, welche damals 30 Millionen nicht überstiegen habe, gibt Marcel Hurschler, Stadtrat Sempach und Vertreter der drei Aktionärsgemeinden, Auskunft. Wie lässt sich also diese grosse Differenz erklären? «Es sind verschiedene Faktoren, die da hineinspielen. Dass die Differenz jedoch solche Ausmasse annimmt, ist noch nicht ganz erklärbar. Das müssen wir nun eingehend untersuchen», so Hurschler. Ziel ist es, die Projektkosten des Neubaus signifikant zu reduzieren. Dabei wird je eine Vertretung der drei Aktionärsgemeinden die Projektorganisation unterstützen, um die Wirtschaftlichkeit des Neubaus zu sichern. Dieser Überprüfungsprozess dient dazu, die Verantwortung gegenüber der Stimmbevölkerung und eine gesunde finanzielle Basis für den zukünftigen Betrieb des Alters- und Pflegeheims zu wahren.

Die Überarbeitung soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein, sodass anschliessend die nächste Phase des Projekts ausgelöst werden kann.

Personell stabil

Ansonsten barg die Generalversammlung und auch der Jahresbericht keine grösseren Überraschungen. Im operativen Bereich war und ist der Fachkräftemangel deutlich spürbar und drückte entsprechend auf das Jahresergebnis. Das Meierhöfli ist personell jedoch stabil unterwegs und richtig aufgestellt. Es verfügt über Kader und Mitarbeitende, die sich überdurchschnittlich stark mit dem Betrieb identifizieren, sich der anspruchsvollen Aufgabe verpflichtet fühlen und so die Zusammenarbeit im Haus angenehm und auf qualitativ hochstehendem Niveau gestalten. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Meierhöfli AG sind überzeugt, dass das Haus die zusätzlichen Herausforderungen, die die Planung und der Neubau mit sich bringen, bewältigen kann.

Die Jahresrechnung schliesst mit einem Verlust von 127‘389 Franken ab, der auf die neue Rechnung übertragen wird. Das Eigenkapital beträgt per 31. Dezember 2023 3‘922‘611 Franken.

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