Wenn am nächsten Sonntag, 27. Oktober, der Kirchenchor Sempach den Kanon «Ja dan duia» der finnischen Komponistin Soili Perkiö intonieren wird, darf sich das Publikum auf eine musikalische Reise durch den hohen Norden Europas begeben. Das Programm wartet mit Stücken aus Schweden, Norwegen und Finnland und spannt den Bogen von typischen Volksliedern über Literatur der Spätromantik und zeitgenössischen Kompositionen des jungen Norwegers Ola Gjeilo bis zu Hits der schwedischen Kultband ABBA. Die weltlichen Konzerte des Kirchenchores unter der Leitung von Donat Burgener (Bild) sind nicht nur musikalisch ein Genuss, sondern bieten auch eine spezielle Atmosphäre dank dem Lichtkonzept von Andreas Steiner mit entsprechend passendem Beleuchtung des Altarbereiches, wo sich der Chor und die Gastmusiker befinden werden. Donat Burgener erklärt, worauf er beim Zusammenstellen des Programms Wert gelegt hat und wie er die besondere Herausforderung bewältigt, mit Laiensängern, die sich gewohnt sind, Kirchenlieder zu singen, eine solche Literatur darzubieten, welche für viele Neuland ist.
Donat Burgener, was macht für Sie die Faszination der nordischen Musik aus?
Spannend an der nordischen Chormusik finde ich vor allem die Verbindung von Traditionellem und Zeitgenössischem. Der typisch «nordische Ton» ist schwer zu umschreiben. Er zeichnet sich in der Chormusik durch häufig spätromantische, melancholische Melodien und vor allem durch den Oberton- und Vokalreichtum der skandinavischen Sprachen aus. Die Lieder besitzen eine poetische Kraft und musikalische Intensität, die niemanden kalt lässt.
Versuchen Sie dennoch eine Beschreibung.
Da zitiere ich am besten Ola Gjeilo, ein junger Komponist aus Norwegen, von dem wir zwei Werke singen werden. Er beschreibt seine Musik wie folgt: «Ich liebe einen warmen, üppigen Klang, der ein Gefühl von Raum und vermittelt und innere Bilder hervorruft, aber trotzdem irgendwie intim ist. Aber alles, was ich machen wollte, war, etwas zu schreiben, das direkt aus meinem Herzen kam, ohne jegliche Vortäuschung oder Filter.»
Der Kirchenchor Sempach begibt sich bei seinen weltlichen Konzerten immer wieder mutig auf weltmusikalische Pfade. Wie bereiten sich die Sängerinnen und Sänger auf das Konzert «Stemning» vor, gerade auch, wenn man an die Originalsprache der Lieder und die korrekte Aussprache denkt?
Neben den kirchenmusikalischen Aufgaben im Gottesdienst noch ein grosses Konzert vorzubereiten, stellt tatsächlich für alle eine grosse He-rausforderung dar. Zum einen braucht es eine seriöse Planung und ein gutes Gespür, welche Literatur von den Sängerinnen und Sängern bewältigt werden kann. Natürlich stellen sich da einige Zusatzproben ein. Da viele der Songs in englischer Sprache, wie bei ABBA, oder lateinisch wie bei Gjeilo, stehen, hielt sich die Beschäftigung mit der Aussprache der skandinavischen Sprachen in Grenzen. Zudem konnten wir auf Aufnahmen und auch Lautierhilfen zurückgreifen.
Worauf haben Sie bei der Auswahl der Stücke geachtet?
Mir ging es vor allem darum, ein breites, repräsentatives Spektrum der nordischen Chorliteratur abzubilden. Dazu zählen typische Volkslieder, Lieder der Spätromantik wie das berühmte Lied der Solveig, Songs aus dem Film «Så som i himmelen», Zeitgenössisches und natürlich durften auch Songs der Kultband ABBA nicht fehlen. Wenn es mir gelingt, den Chor nahe an seine stimmlichen Grenzen zu führen, ohne ihn dabei zu überfordern, habe ich meine Aufgabe als Chorleiter erfüllt.
Wie konnte man die Gastsängerinnen und -sänger sowie das Instrumentalensemble finden?
Es hat mich sehr gefreut, dass dieses Jahr 14 Gastsängerinnen und -sänger mitsingen, die den Chor auch stimmlich unterstützen. Zum einen sind dies bereits erfahrene Chorsängerinnen und -sänger, zum anderen kann ich auf ein professionelles Instrumentalensemble mit Solistinnen und Solisten zählen. Die Probezeiten sind auf ein Minimum beschränkt. Sicher haben auch die vergangenen Chorprojekte den einen oder andern motiviert, mitzumachen, dazu kommt eine gute einladende Choratmosphäre.
Konzert «Stemning» des Kirchenchores Sempach: Sonntag, 27 Oktober, Pfarrkirche, 17 Uhr, Eintritt 30/25 Franken, Lernende/Studierende 15 Franken.
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