Musikschule befindet sich im Ausnahmezustand

Der vom Bundesrat verordnete Lockdown traf auch die Musikschule grösstenteils unvorbereitet. Besonders im Musikunterricht gehört die Körperarbeit mit den Lernenden zum Alltag der Musiklehrpersonen. Das Korrigieren der Haltung, die Überprüfung des richtigen Ansatzes, der Atmung und der Fingertechnik sind für den Gesangs- und Instrumentalunterricht sehr wichtig.

Wenn plötzlich der direkte Kontakt fehlt, braucht es von allen Beteiligten ein Umdenken.«Sehr positiv für unsere Schule war, dass im Moment einige Musiklehrpersonen die Ausbildung zur MDU-Lehrperson absolvieren», sagt der Leiter der Musikschule oberer Sempachersee, Christoph Bangerter. MDU heisst Multi Dimensionaler Unterricht. Diese Musiklehrpersonen sind es bereits gewohnt, auch mit anderen Medien den Unterricht im Unterrichtszimmer zu ergänzen.

Online-Unterricht

Die Hilfestellungen des Leiters der Ausbildungsstätte «Akademie für musikpädagogische Innovation», Gerhard Wolters, seien ebenfalls sehr willkommen gewesen, ergänzt Bangerter. Die Musikschulleitung konnte grundsätzlich auf viele Musiklehrpersonen zählen, die sich mit der modernen, technischen Infrastruktur auskennen. Zu Beginn forderte jedoch dieser Fernunterricht jeden einzelnen heraus. 

Die meisten Musiklehrpersonen konnten sich die den Schülerinnen und Schülern angepasste Kommunikationsform in diesen drei Wochen Fernunterricht einrichten. Fast überall ist der Fernunterricht online mehrheitlich erfolgreich angelaufen und bereits liegen viele Erfahrungen vor. Wichtig zum Beispiel sind gute Internetverbindungen, um per Skype unterrichten zu können.

Mehr Fleiss und Zeit

Ebenso entscheidend ist auch, ob sich die Lernenden zu Hause konzentrieren können. Dies ist in der momentanen Situation nicht immer einfach. Viele Aufnahmen werden per SMS oder Whatsapp gegenseitig verschickt. Einigen Lernenden macht der Unterricht per Skype so viel Spass, dass sie sich gleich mehrmals in der Woche bei der Musiklehrperson melden. Da fast alle Freizeitbeschäftigungen wegfallen, haben einige Lernende sehr viel geübt und dadurch grosse Fortschritte erzielt. 

Auch wenn diese verschiedenen Unterrichtsarten eine gute Ergänzung bieten, ersetzen sie auf keinen Fall den herkömmlichen Unterricht und den immens wichtigen, persönlichen Kontakt zur Musiklehrperson.

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