Mendelssohn und Haydn in Hildisrieden

«Sieh, das Gute liegt so nah» - diese geflügelten Worte Goethes bewahrheiteten sich einmal mehr. Hildisrieden mit seiner Arbeitsgruppe «Hildisrieder Konzerte» hat schon oft mit kompetenten Künstlern den stimmungsvollen, neugotischen Kirchenraum beleben lassen. Speziell am aktuellen Konzert war, dass die Leiterin des Streichquartetts, Mira Migliorese, mit ihrer Familie in Hildisrieden wohnt.

Internationalität in Hildisrieden

Neben Österreich und Deutschland, den Geburtsländern der Komponisten, waren noch die vier Stammnationen der musizierenden Frauen vertreten: Finnland durch Mira Migliorese (ledig Mäkäräinen), Violine; Polen durch Marianna Szadowiak, Violine; China durch Xiao Bürgi-Ma, Viola und England durch Giulia Ajmone-Marsan, Violocello.

Die vier Frauen sind bestausgewiesene Musikerinnen, haben alle mindestens einen Master- oder Bachelortitel und spielen im Argovia Philharmonic, wo sie sich kennengelernt und vor zirka 18 Monaten beschlossen haben, als Streichquartett durch die Lande zu ziehen. Ihren Auftritt in Hildisrieden betrachteten sie als eines ihrer Highlights, wie Mira Migliorese nach dem Konzert kundtat.

Klassiker und Frühromantiker

Joseph Haydn lebte von 1732 bis 1809 und Felix Mendelssohn kam 1809, 117 Tage vor dem Tod Haydns, auf die Welt. Er wurde nur 38-jährig. Die Komponisten werden üblicherweise der Wiener Klassik, beziehungsweise der Frühromantik, zugeordnet. Vor allem in Haydns Streichquartett Nummer drei (in g-moll) kam wunderschön zum Ausdruck, dass die Frauen auch Körper und Gesicht für den musikalischen Ausdruck einsetzten. Im viersätzigen a-moll Werk Nummer zwei von Mendelssohn liessen sich herbstliche Wärme und Farben heraushören. Mit einem Donnerknall wurde der vierte Satz eröffnet und malte ein musikalisches Gewitterbild, danach nahm die Musik einen tröstenden Ausdruck an.

«Es reicht mit den Wettrennen, das Spiel ist beendet, besinne dich auf die Realität», war die Botschaft der Zugabe, des Tangos «Por una Cabeza». Der Titel stammt von einem spanischen Sprichwort, wenn man nur wegen einer Kopflänge auf der Ziellinie den Erfolg verpasst. Dieser Tango von Carlos Gardel ist Teil des Films «True Lies» und bildete den Abschluss eines gelungenen Konzerts.

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