Vor zwei Jahren durfte in Hildisrieden gerade noch Fasnacht gefeiert werden. Dann unterdrückte Corona das Virus der Fasnachtsfreude. Im letzten Jahr war die Zeit der Ausgelassenheit im absoluten Sparmodus. Der turnusgemäss fällige Umzug konnte nicht stattfinden. In diesem Jahr gab das BAG erst kurz vor Beginn der fünften Jahreszeit die grosse Lockerung der Pandemie-Massnahmen bekannt. Da aber die Götschizunft in Absprache mit den Nachbarzünften den Umzug wieder absagen musste und am Bot vom 2. Januar ein zunftmeisterloses Jahr aufgerufen hatte, war die Art der Hildisrieder Fasnacht bis vor kurzem eine Wundertüte.
Am Schmudo um 10 Uhr liess die Götschizunft zwei Raketen gegen den Himmel steigen; eine als Dank an die wohlgesinnten Fasnachtsgötter und die andere als Ausdruck der Freude, dass es etwas Besseres gibt als den Corona-Blues. Die Lüütertüter Höudisriede (LTH) schmetterten die Entspannung auf ihre Weise übers Festgelände und brachte das zahlreiche, bunt kostümierte und maskierte Volk in tolle Stimmung.
Ein Höhepunkt war die Prämierung der ca. 50 Gruppen-Sujets und Einzelmasken, organisiert von den Lüütertütern in Zusammenarbeit mit der Götschizunft. LTH-Präsident Thomas Furrer überreichte den 20 Hauptprämierten je einen von der Götschizunft finanzierten Preis. «Es war für mich ein Riesenerlebnis, in die glücklichen Kinderaugen zu blicken», meinte der ebenso glückliche Thomas Furrer. «Ich finde es super toll, wenn der Fasnachtsvirus schon die Kinder packt.»
Das war ein schönes Bild, die Hildisrieder so ausgelassen und befreit von störenden Gesundheitsmasken zu sehen. Dass die legendäre Seniorenfasnacht in der gewohnten Art nicht stattfand, erzeugte bei Vertretern des aktiven Alters Wehmut, aber auch Hoffnung, dass im nächsten Jahr dieser Anlass wieder im Programm stehen wird. Der Nachmittag ging im Nu vorbei mit Musik ab Konserve, Tanz und munterem Treiben bis in die einbrechende Nacht.
So zog Götschizunftpräsident Georg Rüttimann das Fazit: «Schade, dass die ordentliche Fasnacht mit Umzug und dem Drum und Dran aus den verständlichen Gründen erst so spät erlaubt wurde. Das Organisieren lag schlicht und einfach nicht mehr drin.» Aber man sei bereits in den Startlöchern, im Jahr 2023 eine «rüüdig verreckte» Fasnacht zu planen.
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