Nur im kleinen Rahmen ihre Diplomfeier feiern durften Saskia Najer und ihre Berufsschulkolleginnen vom BBZB in Luzern. Innert einer Stunde wurde den frischgebackenen Coiffeusen und Coiffeuren Zeugnis und Rose übergeben, zusammen mit einem Apéro-Fresspäckli mit Champus und Snacks, dass sie im Anschluss draussen gemeinsam geniessen durften. Doch die kurze, coronakonforme Feier war für Saskia Najer nicht weiter tragisch, da sie mit ihren Kolleginnen bereits privat auf ihren Abschluss angestossen hatte.
Nun endlich das Fähigkeitszeugnis in der Tasche zu haben, bedeutet für die Eicherin eine Erleichterung. Bereits seit dem ersten Lehrjahr juckte es sie in den Fingern, selber Hand anzulegen, zu schneiden, zu färben, auszuprobieren und sich einen eigenen Kundenstamm anzulegen. Als «Macher» fiel es ihr schwer, erst kleinere Arbeiten zu verrichten. In ihrer Freizeit übte sie deshalb Hochsteckfrisuren an Kolleginnen oder probierte verschiedene Färbemethoden an einem Puppenkopf aus.
Was sie bei der Arbeit am liebsten macht, sind Balayage und verschiedene Mechestechniken wie Babylights. «Balayage» stammt vom französischen Verb «balayer» was «fegen» bedeutet. Mit leichter Hand werden feine Strähnen in die Haare gezeichnet, wodurch am Ende ein natürlicher, sonnengeküsster Look entsteht.
«Ursprünglich wollte ich in einer Kita arbeiten», erzählt Saskia Najer im Gespräch. Doch eine Schnupperlehre bei einem Surseer Coiffeur änderte ihre Meinung. «Es hat mir direkt sehr gut gefallen.» Einer der Aspekte, der ihr daran zugesagt hatte, war der Kundenkontakt. «Ich bin eine offene Person, daher fällt es mir leicht, mich mit den Kunden zu unterhalten», sagt sie. Dabei gilt es von Kunde zu Kunde herauszuspüren, ob sie überhaupt reden möchten oder ob sie die Zeit beim Coiffeur lieber in Stille für sich nutzen. Auch dazu gehöre, die eigenen Probleme und Sorgen auf dem Weg zur Arbeit abzulegen und dem Kunden professionell zu begegnen.
Beim Erscheinen dieser Zeitung hat Saskia Najer bereits ihren letzten Arbeitstag als Lehrling beim Coiffeurteam Ottiger hinter sich. Wo sie in ihr erstes Berufsjahr starten wird, ist derzeit noch unklar. Das Bewerbungsverfahren läuft. Doch vorerst sind Sommerferien angesagt.
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