Die Neuenkircherin Carmen Imboden reiste im August nach Bournemouth im Südwesten Englands, um dort ihre sprachlichen und kaufmännischen Fähigkeiten zu erweitern. Ein halbes Jahr in England und anschliessend ein halbes Jahr in Frankreich sind vom KV-Plus-Programm vorgesehen. In den jeweiligen Destinationen besuchen die Lernenden zunächst einen Intensiv-Sprachkurs und arbeiten dann in einem Unternehmen vor Ort. Ansonsten leben sie in einer Gastfamilie und bekommen so sowohl private als auch berufliche Einblicke in einen anderen Alltag. Als Abschluss des Aufenthalts ist der Erwerb eines internationalen Sprachdiploms vorgesehen.
Â
Carmen Imboden, welche ihre Lehre in der Landi Sempach-Emmen absolviert, erlebte einen spannenden Kontrast, als sie im Herbst einer Anwaltskanzlei in Bournemouth zugeteilt wurde. Täglich arbeitete sie mehrere Stunden in der Kanzlei und lernte den Geschäftsalltag in dieser Branche kennen. In einem Unternehmen mit vorwiegend regionalem Klientel wie der Landi sind Fremdsprachenkenntnisse und internationale Erfahrungen nicht gleich substanziell wie zum Beispiel in einer Bank. Doch natürlich sei es stets vorteilhaft, kompetente Mitarbeiterinnen mit grossem Sprachkönnen im Team zu haben, so Peter Käch, Geschäftsleiter der Landi Sempach-Emmen. In erster Linie habe man aber Carmen Imboden die Chance bieten wollen, die Möglichkeit des KV-Plus zu nutzen und so individuelle Erfahrungen zu sammeln.
«Persönlich kann man von solch einer Erfahrung viel profitieren», findet auch Carmen Imboden. Beispielsweise habe sich gezeigt, dass die Arbeit in einer Anwaltskanzlei längerfristig für sie nicht in Frage komme – eine Möglichkeit, mit der sie zuvor noch geliebäugelt hatte.
Â
Ausgerechnet im Coronaherbst 2020 einen Auslandaufenthalt zu absolvieren, brachte natürlich auch einige Einschränkungen mit sich. So dauerte der Aufenthalt in England statt wie geplant fünf nur vier Monate, denn nach einem Aufenthalt über Weihnachten zuhause in Neuenkirch durfte Carmen Imboden wegen den Einreisebeschränkungen nicht mehr nach Bournemouth zurück. Doch auch schon während ihres Aufenthalts konnten zum Beispiel geplante Tagesausflüge nicht umgesetzt werden. Andere Teilnehmende des Programms hätten wegen Corona kurzfristig die Gastfamilie wechseln müssen oder konnten nicht länger in den Betrieben arbeiten, die ihnen zugeteilt worden waren.
Die schönste Erfahrung sei, so Imboden, die Integration in ihre Gastfamilie gewesen. Der plötzliche Wechsel in ein völlig neues Zuhause mit fremden Leuten könne zunächst schon etwas einschüchternd wirken. Doch wurde sie von ihren Gasteltern mit offenen Armen empfangen und konnte sich somit schnell an die veränderte Situation gewöhnen und diese geniessen.
«Die Erfahrung würde ich zukünftigen Lernenden auf jeden Fall weiterempfehlen. Man kann da viel über sich selbst lernen», sagt Carmen Imboden, welche nun in Bordeaux den zweiten Teil des KV-Plus-Programms angetreten hat.
Â
Das KV-Plus ist ein Angebot der KV Luzern Berufsakademie. Im Gegensatz zur herkömmlichen kaufmännischen Lehre dauert diese Ausbildung vier statt drei Jahre. Nach dem zweiten Lehrjahr gehen die Lernenden ins Ausland, zuerst für ein halbes Jahr nach England, dann für ein halbes Jahr nach Frankreich. Dort absolvieren sie ein Arbeitspraktikum in einem Betrieb mit kaufmännischen Aufgaben. Daneben besuchen sie berufsbegleitend eine Sprachschule, die sie auf ein internationales Sprachdiplom vorbereitet (First Certificate/Advanced, DELF B2/C1).
Sie können Ihre Traueranzeige in Ruhe von zu Hause aus gestalten und aufgegeben. Es stehen Ihnen Muster, Hintergründe und Bilder zur Verfügung.
Anzeige online aufgeben