Die Weihnachtszeit – eine Zeit grösster Widersprüche. Traditionell verbringen die meisten Leute, welche Weihnachten feiern, die Feiertage im Rahmen ihrer Liebsten. Es wird geputzt, die Wohnung weihnächtlich geschmückt, gekocht und gebacken, damit auch ja alles perfekt ist für das grosse Fest. Man zermartert sich das Gehirn, stürzt sich ins Menschengewühl der Shopping-Stosszeiten oder bastelt stundenlang am perfekten Geschenk herum, und das alles, um andern eine Freude zu machen. Gleichzeitig rückt die Polizei bekanntlich an keinem anderen Datum so oft aus wie an Heiligabend, um bei Vorfällen von häuslicher Gewalt einzugreifen – am angeblichen Fest der Liebe und der Versöhnung. Auch wird in der Adventszeit tüchtig gesammelt für Hilfsprojekte jeglicher Fasson, und die Leute spenden begrüssenswerterweise viel und scheinbar gerne (siehe Seite 5). Nur, gibt es Leid und Armut ausschliesslich während der Adventszeit? Würde sich das enge Umfeld nicht auch freuen, Liebe und Wertschätzung zu jedem anderen Datum zu erfahren, über einen Besuch an, sagen wir, einem regnerischen Dienstag im April?
Gelegentlich scheint es, als müsste alles in diese kurzen paar Wochen vor Weihnachten gequetscht werden, und meist geschieht dies mit den besten Vorsätzen. Doch ist dies mit grossem Stress verbunden, und zwangsläufig wird (von aussen und oft auch von sich selbst) Druck erzeugt, was wiederum negative Gefühle fördert. Würde man diese ganzen Pflichten, Vorsätze und guten Taten etwas gleichmässiger auch auf den Rest des Jahres aufteilen, so dürfte Weihnachten vielleicht das sein, was sich wohl die meisten wünschen: eine Zeit zum Geniessen und Entspannen. In diesem Sinn wünschen wir von der Redaktion Ihnen allen schöne Festtage, und lassen Sie sich Ihre Weihnachten nicht vermiesen von diesem grossen abstrakten Etwas namens Weihnachten!
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